FCBB in der Euroleague
Ex-Münchner Micic glänzt gegen Bayern
4. Januar 2019, 17:37 Uhr aktualisiert am 4. Januar 2019, 17:37 Uhr
Der frühere Spielmacher der Bayern-Basketballer brilliert im Duell mit seinem Ex-Klub. "Jetzt gilt es, in der Bundesliga zurückzuschlagen", sagt Vladimir Lucic.
München/Istanbul - Marko Pesics Gedanken dürften sich am Donnerstagabend in Istanbul ziemlich sicher in ein Was-wäre-wenn-Szenario verirrt haben. Die Leistung von Vasilije Micic, mit der er Anadolu Efes zum 92:77-Sieg in der Euroleague gegen den FC Bayern Basketball geführt hatte, war schließlich herausragend.
Mit 20 Punkten, darunter vier von fünf verwandelte Dreier, war der 24 Jahre alte Point Guard nicht nur Topscorer der Partie, sondern auch der spielbestimmende Denker und Lenker seiner Mannschaft. Immer wieder setzte er seine Kollegen geschickt in Szene und entzog sich den Verteidigungsversuchen der Bayern.
Micic: Gala gegen ehemalige Kollegen
Micic führte allen Beobachtern eindrucksvoll vor Augen, zu welch gutem Spieler er sich mittlerweile entwickelt hat und dominierte die Partie in der europäischen Königsklasse. Bayerns Geschäftsführer Pesic sah dieses Potenzial in Micic bereits im Sommer 2014, als er ihn nach München holte.
Auch dessen Vater Svetislav Pesic, der damals die Bayern trainierte, hielt große Stücke auf seinen serbischen Landsmann. Doch Micic, der sogar von den Philadelphia 76ers im NBA-Draft gezogen wurde, aber sich zunächst in Europa weiterentwickeln sollte, konnte bei Bayern die hohen Erwartungen an das, was sein großes Talent versprach, nicht erfüllen.
Lucic: "Haben eine fürchterliche erste Hälfte gespielt"
Nach nur eineinhalb Jahren verließ er München wieder. Dass das nicht die schlechteste Entscheidung auf seinem Karriereweg war, demonstrierte er seinem Ex-Klub nun im direkten Duell. Mensch, Micic! Wie schon zu Hause beim Saisonauftakt in der Euroleague (71:90) mussten sich die Bayern auch im ersten Rückrundenspiel Efes deutlich geschlagen geben.
Auch weil die Münchner in Stefan Jovic, der kurzfristig wegen eines Infekts ausfiel, auf ihren Top-Spielmacher verzichten mussten. "Wir haben eine fürchterliche erste Hälfte gespielt", sagte Vladimir Lucic über die Gründe der Niederlage und richtete die Gedanken der Bayern weg von Micic wieder nach vorne: "Jetzt gilt es, das Spiel abzuhaken und zuerst am Sonntag in der Bundesliga zurückzuschlagen."
Im bayerischen Derby (15 Uhr/Sport1) gegen Bayreuth, das am Donnerstag mit 80:75 in Bamberg gewann. "Bayreuth kommt jetzt mit Rückenwind zu uns", sagte Nihad Djedovic, "wir sind gewarnt."