Ski Alpin
Felix Neureuther: Konkurrenzfähig trotz Verletzungen
23. Dezember 2018, 18:04 Uhr aktualisiert am 23. Dezember 2018, 18:04 Uhr
Felix Neureuther zeigt im letzten Rennen des Jahres, dass er trotz Verletzungen noch mithalten kann. "Jetzt muss ich einfach trainieren, trainieren und trainieren", sagt er. Weihnachten fällt kürzer aus.
So eine Verletzungspause kann auch etwas Gutes haben: Viel Zeit für die Familie nämlich. Aber jetzt muss sich Felix Neureuther schon wieder Gedanken machen, wie er alles unter einen Hut bekommt. Weihnachten?
Felix Neureuther: Weihnachten zu Hause in Garmisch-Partenkirchen
Das werde er "ganz in Ruhe zu Hause mit der Familie" verbringen. Aber auf viel Zeit mit dem Papa sollten sich seine Miriam und Töchterchen Matilda nicht einstellen. Denn der Skistar will es wieder wissen.
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"Jetzt muss ich einfach trainieren, trainieren, trainieren. Es hilft alles nichts", sagte Neureuther nach seinem achten Platz beim Slalom-Klassiker in Madonna di Campiglio am Samstagabend. Es war das beste Rennen seit dem Kreuzbandriss vor 13 Monaten und bedeutete gleichzeitig die Qualifikation für die WM in Are/Schweden (5. bis 17. Februar).
Training an den Feiertagen
Das war zwar "ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung", erklärte der Routinier. Deshalb werde er auch "extrem happy" unterm Christbaum sitzen. Aber: "Ich hoffe, dass ich zwischen Weihnachten und Neujahr noch ein paar gute Trainings hinbekomme und mich dann von Woche zu Woche steigern kann, dass es dann zur WM passt."
Neureuther hat beim Favoritensterben im Trentino auch gesehen, dass für ihn trotz all der Widrigkeiten der vergangenen Wochen und Monaten schon wieder viel mehr möglich ist.
Slaloms im Januar - Neureuther: "Gas geben!"
Im Slalommonat Januar will er dann richtig Gas geben. Die Gewissheit, dass er beim Saisonhöhepunkt wieder ganz oben angreifen kann, nahm er aus Italien mit nach Partenkirchen. Und das, sagte er, stimme ihn "sehr positiv" für 2019.
Während sich Dominator Marcel Hirscher (Österreich) und dessen norwegischer Dauerrivale Henrik Kristoffersen im letzten Rennen vor der Weihnachtspause mit frühen Einfädlern seltene Patzer erlaubten, kämpfte sich Neureuther im Finale zehn Ränge nach vorne. Wäre da nicht dieser eine "blöde Fehler" im zweiten Lauf gewesen. "Es hätte eine wahnsinnig gute Platzierung für mich rausspringen können", meinte Neureuther - also sogar ein Podestplatz. Trotzdem war das Ergebnis samt WM-Ticket "ein kleiner Erfolg für ihn", sagte Alpinchef Wolfgang Maier.
Daumenbruch und Gehirnerschütterung bei Neureuther
Weil er in den letzten fünf Wochen nur drei Slalomtage gehabt habe, müsse man Platz acht "relativieren", betonte Neureuther. Ein Daumenbruch machte ihm ebenso zu schaffen wie eine Gehirnerschütterung. "Dafür bin ich echt zufrieden." Zumindest abschnittsweise "kann ich noch sehr schnell fahren".
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Das hatte er zuletzt in Saalbach-Hinterglemm eindrucksvoll bewiesen. Im ersten Lauf fuhr er die viertschnellste Zeit, ehe er noch auf Platz 27 zurückfiel. "Man sieht, dass er noch ein bisschen arbeiten muss, um Rennstabilität zu bekommen", sagte Maier, "aber ich bin hundertprozentig überzeugt, dass er auf einem sehr guten Weg ist und wieder zu der Form zurückkommen kann, die er vor seiner Verletzung hatte."
Das Rezept dafür kennt Neureuther, aber es verspricht eben wenig Freizeit. Spätestens am 27. Dezember wird er wieder auf Skiern stehen, ehe im Januar die Post abgeht. Nach dem City-Event an Neujahr in Oslo folgt der Slalom in Zagreb, dann Adelboden, Wengen, Kitzbühel, Schladming.
"Ich freue mich auf die Klassiker", sagte Neureuther. Er hat wieder allen Grund dazu.