Niederlage gegen Ingolstadt
Haching in Geberlaune: Fehlende Cleverness wird Schromm-Elf zum Verhängnis
3. Juni 2020, 19:10 Uhr aktualisiert am 3. Juni 2020, 19:10 Uhr
Die SpVgg Unterhaching kassiert daheim gegen Ingolstadt eine bittere Derby-Niederlage. Trainer Claus Schromm kritisiert die fehlende Cleverness seiner Mannschaft und meint: "Dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren."
München - Diese dritte Liga ist bekloppt. Spannend, aber bekloppt. Falls noch ein Beweis nötig sein sollte? Bitteschön: Der FC Ingolstadt schafft es, sechs Spieltage am Stück nicht zu gewinnen, und ist nun, mit dem ersten Sieg nach zuletzt fünf (!) Niederlagen und einem Unentschieden wieder mittendrin im Aufstiegsrennen.
Das ärgert die SpVgg Unterhaching ganz besonders. Nicht, dass der FCI nun wieder oben mitmischt, das macht die halbe Liga. Aber den Sieg der Ingolstädter am Dienstag gab es ausgerechnet gegen die Hachinger, die es ihrerseits verpassten, vorübergehend auf Platz eins der Tabelle zu springen. Trainer Claus Schromm nahm zumindest diese vertane Gelegenheit relativ gelassen hin. "Es ist ja sowieso alles so eng beisammen", meinte er. Dass im drittklassigen Schneckenrennen um die Aufstiegsplätze dennoch wichtige Punkte vergeben wurden, war dem Coach aber schon klar: "Wir haben die Chance verpasst, Ingolstadt auf Distanz zu halten", meinte Schromm.
TSV 1860 könnte an Unterhaching vorbeiziehen
Nach einem hart umkämpften Oberbayern-Derby liegen die Schanzer nun nur zwei Zähler hinter Unterhaching. Doch nicht nur der FC Ingolstadt ist aufgerückt. Waldhof Mannheim konnte nach dem Sieg am Dienstagabend gegen Rostock (1:0) gleichziehen und steht nun wie die Hachinger bei 47 Punkten, sogar das Torverhältnis (43:33) ist gleich. Der TSV 1860 konnte mit dem Mittwochabendspiel (20.30 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker) sogar an der Spielvereinigung vorbeiziehen. Und selbst der Tabellenelfte (derzeit Hansa Rostock) ist nur drei magere Pünktchen entfernt. Eine ganz enge Geschichte.
Daher zählt jeder Sieg. Und wie eben jener an Ingolstadt abgegeben wurde, wurmte Schromm deutlich mehr als die verpasste Teilzeit-Tabellenführung. Seine Mannschaft war durch ein Eigentor von Ingolstadts Frederic Ananou (13. Minute) früh in Führung gegangen. "Da kriegen wir ein Geschenk, aber schenken dann gleich eines zurück", ärgerte sich Schromm am Mikrofon von "Magenta Sport" über die Szene in der 18. Minute, als Dennis Eckert nach einer unglücklichen Hachinger Kopfball-Abwehr postwendend den 1:1-Ausgleich erzielte. In der 32. Minute hätte der FCI das Spiel sogar komplett drehen können, doch Stefan Kutschke vergab einen Foulelfmeter.
Schromm bemängelt Cleverness
"Wenn wir solche Geschenke bekommen, dann müssen wir sie annehmen", motzte Schromm: "Da ist uns Ingolstadt in Sachen Cleverness voraus." Denn die Schanzer legten in der zweiten Halbzeit mittels eines perfekten Freistoßes durch Maximilian Wolfram (54.) doch noch nach. Haching schaffte es nach der Pause dagegen nicht mehr, gefährlich vor das Tor der Gäste zu kommen. "Wir waren zu wenig in gefährlichen Räumen", befand Mittelfeldspieler Dominik Stahl.
Für Schromm ging die Niederlage dennoch "nicht in Ordnung aus meiner Sicht". Er meinte: "Ich glaube, dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren. Wir hatten eine unglaublich gute Struktur von Beginn an. Aber auch wir haben Geschenke verteilt und die wurden eben angenommen." Wollen die Hachinger weiter im Aufstiegsrennen bleiben, sollten sie nicht mehr allzu viele Geschenke verteilen.