Basketball-WM

Klarer Sieg gegen Finnland: DBB-Team mit WM-Rekordstart


sized

Isaac Bonga (l) sichert den Basketball gegen den Finnen Mikael Jantunen.

Von dpa

Nach dem imposanten WM-Rekordstart der deutschen Basketballer genehmigte Kapitän Dennis Schröder sogar eine kleine Sause. "Wir sind wahnsinnig froh. Wir können das heute feiern und dann ist das morgen aber auch vergessen, weil wir uns fokussieren müssen auf die nächsten Spiele", sagte Schröder in Okinawa.

Mit dem deutlichen 101:75 über Finnland beendete Deutschland die vorab als Hammergruppe titulierte Staffel erstaunlich makellos. Drei WM-Spiele, drei Siege: Einen solchen Start gab es selbst mit dem langjährigen Superstar Dirk Nowitzki im Nationaltrikot nie. Die abgetretene Ikone saß auch diesmal wieder in Reihe eins der modernen japanischen Arena und klatschte ob des starken Teambasketballs freudig.

Deutlicher Sieg gegen Japan, knapper Erfolg über Australien, Dominanz gegen Finnland: Das Team von Bundestrainer Gordon Herbert hat die erste große Herausforderung des Sommers mit Bravour gemeistert und konnte im letzten Gruppenspiel sogar einigen Bankspielern Minuten geben. Die Abwesenheit des weiter verletzten Franz Wagner war gegen die chancenlosen Finnen nicht zu spüren. "Wir haben erwartet, dass wir weiterkommen und haben nur von Spiel zu Spiel geplant. Wir sind gerade einmal auf dem halben Weg des Berges. Wir haben noch höhere Erwartungen", sagte Herbert. Die Finalrunde in Manila ist ganz nah, schon ein Sieg in der Zwischenrunde könnte reichen.

Zwei Tage Pause sind es nun bis zur nächsten Runde, die am Freitag und Sonntag sehr wahrscheinlich gegen Georgien und Slowenien mit Superstar Luka Doncic steigt. Die spielfreie Zeit wird in der Schwüle von Okinawa nicht nur bei der Regeneration des ganzen Teams helfen, sondern auch bei der Genesung des am Freitag umgeknickten Wagners.

"Die Ruhetage sind sehr wichtig, auch mal mit dem Team was Essen zu gehen und ein bisschen Zeit zu verbringen. Und dass Franz zwei volle Tage hat, das ist sehr wichtig. Das ist das, was er natürlich auch braucht", sagte der 29 Jahre alte Schröder. Am Dienstag war der jüngere Wagner erneut im schwarzen Trainingsanzug in der Halle aufgetaucht. Wirklich gelöst sah er nicht aus.

Spielmacher Schröder dagegen war mit 15 Zählern zwar wieder Topscorer, bekam diesmal vor etwas mehr als 6000 Zuschauern aber ausreichend Pausen und musste im vierten Viertel gar nicht mehr ran. Aus der zweiten Reihe überzeugten vor allem Wagner-Ersatz Isaac Bonga (15), Johannes Thiemann (13) und Andreas Obst (11). "Es ist Kontinuität, die wir hier leben. Das sieht man. Die Spieler kämpfen füreinander. Es gibt auch ein bisschen Feuer, aber das ist gut", befand Herbert. Einen 3:0-Turnierstart gab es in der deutschen Geschichte erst einmal: Im Vorjahr bei der EM, als der Kanadier auch schon das Team betreute. Der WM-Gruppensieg war schon vor der Partie sicher.

"Das war unser Wunschgedanke, dass wir drei Siege mitnehmen", sagte Center Daniel Theis. "Wir gucken jetzt, dass wir Franz genügend Zeit geben bis zum nächsten Spiel." Nach herausfordernden Tagen mit drei Spielen in fünf Tagen und zahlreichen Einheiten gibt es am Mittwoch erstmals seit Turnierbeginn einen Tag frei. Ob es die Profis um Schröder an einen der traumhaften Sandstrände der Urlaubsinsel zieht, wollte Coach Herbert nicht verraten. "Morgen müssen wir mal den Kopf freikriegen und Donnerstag bereit sein. Es ist eine gute Pause für uns", sagte Herbert.

Nach einem schwachen Start war erst mit einigen Wechseln mehr Bewegung in die Partie gekommen. Bonga, Thiemann und Niels Giffey zeigten nach schwächeren Wochen diesmal riesigen Einsatz und großes Selbstvertrauen. In dieser Form dürfte Deutschland auch für die größten Turnierfavoriten um die USA und Kanada zu einem harten Prüfstein werden. Auf die Frage, ob sein Team noch besser sei als bei EM-Bronze vor einem Jahr, lächelte Herbert nur. "Sie sollten mich das am 10. September noch einmal fragen", sagte der 64-Jährige. An diesem Tag findet in Manila das WM-Finale statt.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.