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Medaillen in Visier: Fragen und Antworten zur Ski-WM

Die alpine Ski-WM beginnt: Können die Deutschen überraschen? Werden die Amerikanerin Shiffrin und der Schweizer Odermatt die Stars?


In seiner Comebacksaison wechseln bisher Licht und Schatten: Für die WM ist Thomas Dreßen in der Abfahrt bestensfalls ein Überraschungskandidat, die Favoriten sind andere.

In seiner Comebacksaison wechseln bisher Licht und Schatten: Für die WM ist Thomas Dreßen in der Abfahrt bestensfalls ein Überraschungskandidat, die Favoriten sind andere.

Von AZ

Ab Montag werden in den beiden französischen Wintersportorten Courchevel (Männer) und Meribel (Frauen und Parallel-Rennen) die 47. Alpinen Ski-Weltmeisterschaften ausgetragen.

Medaillen werden in 13 Wettbewerben vergeben: Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom, Kombination und Parallel-Rennen sowie Mannschaftswettbewerb. Die AZ beantwortet dazu die wichtigsten Fragen.

Warum schon die 47. Weltmeisterschaften? Zwischen 1948 und 1980 zählten Olympische Spiele als Weltmeisterschaften.

Wer zeigt die WM? Das ZDF überträgt bis zum 14. Februar, danach die ARD (jeweils im TV und/oder Livestream). Durchgängig überträgt Eurosport.

Wie lief die vergangene WM? Aus deutscher Sicht geradezu sensationell gut! In Cortina d'Ampezzo gab es 2021 Silber für Kira Weidle (Abfahrt), Andreas Sander (Abfahrt) und Romed Baumann (Super-G) sowie Bronze für die Mannschaft.

Jeweils zweimal Einzel-Gold gewannen Lara Gut-Behrami aus der Schweiz (Super-G und Riesenslalom) sowie der Franzose Mathieu Faivre (Riesenslalom und Parallel) und Vincent Kriechmayr aus Österreich (Abfahrt und Super-G). Erfolgreichste Nation war Österreich mit fünf Mal Gold.

Wie stehen die deutschen Chancen diesmal? Die Abfahrer schwächeln, eine Medaille wäre eine noch größere Überraschung als vor zwei Jahren. Kira Weidle hat erneut Chancen in der Abfahrt, ist aber keine sichere Podestfahrerin, ebenso Alexander Schmid im Riesenslalom. Die größten Medaillenhoffnungen haben Lena Dürr und Linus Straßer in den Slalom-Rennen. Immer gut für eine Medaille sind die Deutschen im Team-Wettbewerb: Nach WM-Bronze 2021 gab es im Vorjahr Olympia-Silber.

Was wird erwartet? Die Vorgabe ist seit Jahren identisch: DSV-Sportvorstand Wolfgang Maier gibt je eine Medaille bei Frauen und Männern als Ziel an.

Auf wen gilt es bei den Frauen zu achten? Selbstverständlich auf Mikaela Shiffrin. Vor zwei Jahren gewann die Amerikanerin Gold (Kombination), Silber und zweimal Bronze - es folgte ein medaillenloses Olympia. Gemessen am Verlauf der Saison ist sie die Topfavoritin auf dreimal Gold (Riesenslalom, Slalom, Kombination), im Super-G gehört sie zumindest zum Kreis der Medaillenanwärterinnen.

Und bei den Männern? Es könnte die WM des Marco Odermatt werden. Gold im Super-G und im Riesenslalom führt nur über den Schweizer Überflieger - in der Abfahrt war er schon oft nahe dran am Sieg.

Größter Konkurrent: Aleksander Aamodt Kilde. Der Norweger dominiert in diesem Winter die Abfahrt und duelliert sich mit Odermatt um die Siege im Super-G.

Wer darf starten? Pro Einzeldisziplin darf jede Nation vier Starterinnen beziehungsweise Starter stellen. Dazu genießen Titelverteidigerinnen und Titelverteidiger ein persönliches Startrecht, heißt also: Jeweils eine Nation pro Rennen wird über fünf Startplätze verfügen.

Was ist mit den "Exoten"? In den Speed-Disziplinen Abfahrt und Super-G dürfen die Läufer aus "kleinen" Nationen nicht starten - es sei denn, sie verfügen über eine ausreichende Anzahl an FIS-Punkten in diesen Disziplinen (was selten der Fall ist). Für die jeweiligen Parallel- sowie die Riesenslalom- und Slalom-Rennen der Männer gibt es eine Qualifikation. Im Riesenslalom und Slalom sind 50 Plätze an die besten 50 im Weltcup fest vergeben, die "Exoten" fahren in einem Vorab-Rennen weitere 25 Startplätze aus.