Volle Kraft voraus
Nach Euroleague-Sieg: Historisch gute Bayern
9. November 2018, 18:04 Uhr aktualisiert am 11. November 2018, 20:57 Uhr
Mit dem 116:70 gegen Darussafaka stellen die Münchner Basketballer gleich mehrere Rekorde auf. "Es war, glaube ich, perfekt", sagt Djedovic.
München - Die Basketballer des FC Bayern konnten es nicht so richtig fassen, was ihnen da am Donnerstagabend mit dem 116:70 in der Euroleague gegen Darussafaka Istanbul gelungen war.
"Ich bin selber überrascht. Aber ich muss sagen, dass wir ein perfektes Spiel gespielt haben. Das war eine spezielle Nacht für uns", sagte Bayerns Nihad Djedovic bei "Telekom Sport": "Es war, glaube ich, perfekt." Sein Teamkollege Petteri Koponen, ergänzte: "Das waren unglaubliche 40 Minuten von uns."
Höchster Euroleague-Sieg in der Klubgeschichte
An deren Ende stand viel mehr als nur die gelungene Revanche für das bittere Halbfinalaus im Eurocup, das Bayern noch im März gegen den späteren Champion Darussafaka hatte hinnehmen müssen. Mit 46 Punkten Vorsprung feierten die Münchner den höchsten Euroleague-Sieg ihrer Klubgeschichte. Seit elf Jahren hat kein Team in der Euroleague mehr Punkte erzielt. Und etliche weitere Fabelzahlen waren mit dem Spektakel im Audi Dome, das unter anderem auch die Fußballkollegen Mats Hummels und Serge Gnabry live miterlebten, verbunden. 18 der 26 Dreierversuche der Bayern landeten zum Beispiel im Korb - der Euroleague-Rekord steht bei 19.
Neuzugang Koponen, schon vergangene Saison beim FC Barcelona bester Dreierschütze des Wettbewerbs, traf alle vier Versuche - und hatte am Ende 16 Punkte und eine 100-prozentige Trefferquote aus dem Feld vorzuweisen. Auch Braydon Hobbs versenkte alle drei Dreierversuche, Topscorer Devin Booker (18 Punkte) alle zwei und der deutsche Nationalspieler Maodo Lo drei von vier. "Unsere Dreierquote war heute beeindruckend", fasste FCBB-Coach Dejan Radonjic, dessen Team mit 28 Assists einen weiteren Topwert vorzuweisen hatte, zusammen: "Es war ein wichtiger Sieg für uns, ein wirklich besonderer Abend."
Konzentration auf Spiel am Sonntag gegen Oldenburg
Mit ihrem dritten Sieg im sechsten Spiel glichen die Bayern ihre Bilanz wieder aus und bleiben als Tabellenneunter in Reichweite der ersten acht Plätze, die zur Teilnahme an den Playoffs berechtigen. Am Freitag (20.30 Uhr/Telekom Sport) kommt der noch ungeschlagene Zweite ZSKA Moskau (6:0) in den Audi Dome. "Wenn wir die schlagen wollen, brauchen wir wieder perfekte 40 Minuten", sagte Koponen, "so wie heute".
Radonjic war das freilich einen Schritt zu weit gedacht. "Ab jetzt gilt alle Konzentration dem nächsten schweren Heimspiel an diesem Sonntag gegen Oldenburg", mahnte der Coach vor dem offensivstarken Gegner (18 Uhr) in der BBL: "Also benötigen wir den gleichen Fokus und gleichen Einsatz in der Defensive wie gegen Darussafaka. Das muss meinen Spielern klar sein." Julian Buhl