Halbzeitführung reicht nicht
Unterhaching dreht spannende Bayernliga-Partie vor heimischem Publikum
26. Oktober 2015, 10:10 Uhr aktualisiert am 26. Oktober 2015, 10:10 Uhr
Die Hachinga-Halle bleibt für die Handballer der TG Mipa Landshut eine uneinnehmbare Festung: Im Südbayern-Derby beim TSV Unterhaching musste sich der Bayernligist am Samstagabend mit 31:34 (18:16) geschlagen geben.
Eine gute erste Halbzeit reichte den Niederbayern nicht für Zählbares, was allerdings triftige Gründe hatte: Mit Matthias "Matze" Müller, der sich bereits in der 20. Minute verletzte, und in der Schlussphase Enis Kabashi fielen bei den Rot-Weißen zwei Schlüsselspieler im Rückraum angeschlagen aus, die sich während der vergangenen Wochen in Top-Form präsentierten. Auf der anderen Seite konnten die Gäste nie die beiden Matchwinner an diesem Abend stoppen: Der bullige Kreisläufer Johannes "Danger" Borschel netzte gleich zehn Mal ein, und Ex-Bundesligacrack Thomas Schibschid (fünf Tore, davon ein Siebenmeter) hielt als Spielmacher beim TSV die Fäden in der Hand.
"Wir haben in der ersten Hälfte in der Abwehr sehr gut gearbeitet und im Angriff hat Axi Axthaler unser Spiel prima organisiert. Aber im zweiten Durchgang sind mir die Rückraumspieler ausgegangen und auch die Umstellung unserer 6:0-Abwehr auf 3-2-1 brachte nicht den erhofften Effekt. Hinzu kam, dass wir in den letzten zwölf Minuten vier Minuten in Unterzahl spielen mussten", rekapitulierte TGL-Trainer Milan Sedivec das umkämpfte und lange Zeit offene Nachbarduell. Das im ersten Akt im Zeichen der Landshuter Stand: Die gaben nach ausgeglichenem Beginn (5:5/10. Minute) die Schlagzahl vor und zogen über 7:5, 10:7 (20.) und 12:10 bis zur 25. Minute auf 17:12 davon. Allerdings deuteten bereits die letzten fünf Minuten vor der Pause, als die Hausherren von 14:18 bis auf 16:18 verkürzten, den Generalangriff der Hachinger in der zweiten Halbzeit an.
Und so kam's denn auch: Mit einer 4:0-Serie drehten die Oberbayern binnen vier Minuten den Rückstand in eine 19:18-Führung um. Landshut glich wieder aus (20:20), blieb bis zur 40. Minute (21:20) dran, ließ zwischendurch zwar abreißen (24:21), hatte bis sieben Minuten vor Schluss bei einem 26:28-Rückstand aber immer noch die Chance auf zumindest einen Punkt. Doch die eingangs geschilderten Umstände führten letztlich dazu, dass die Dreihelmenstädter mit leeren Händen heimfahren mussten: Über 30:27 (55.), 32:28 (57.) und 33:29 (59.) schnürten die Gastgeber den Sack zu. "Am Ende haben uns im Rückraum einfach die Alternativen gefehlt, und wenn dann mit Tobi Gretsch ein weiterer Shooter einen gebrauchten Tag erwischt, kann man so ein Spiel einfach nicht gewinnen", resümierte TG-Abteilungsleiter Jürgen Frank.