Para-Tischtennis

Viechtacher Thomas Schmidberger bleibt Europas Bester

Der aus Viechtach stammende Schmidberger sah sich im Finale dem Franzosen Florian Merrien gegenüber. Keine Viertelstunde dauerte es, da war das Spiel bereits zugunsten des Bayerwäldlers entschieden.


Ist und bleibt Europas Bester: Seinen EM-Titel hat Rollstuhl-Tischtennisspieler Thomas Schmidberger aus Viechtach im englischen Sheffield verteidigt.

Ist und bleibt Europas Bester: Seinen EM-Titel hat Rollstuhl-Tischtennisspieler Thomas Schmidberger aus Viechtach im englischen Sheffield verteidigt.

Von Redaktion Sport

Medaillenregen in Sheffield: In den Einzel-Wettbewerben bei den Para-Tischtennis-Europameisterschaften hat das deutsche Nationalteam zweimal Gold, einmal Silber und fünfmal Bronze gewonnen. Die Rollstuhltischtennisspieler Thomas Schmidberger (WK3) und Valentin Baus (WK5) verteidigten dabei ihre EM-Titel von 2019 souverän und freuen sich über das Paralympics-Ticket.

Viel schöner hätten sich die beiden Teamkollegen und Freunde, Thomas Schmidberger und Valentin Baus, den Finaltag der Einzel-Wettbewerbe wohl kaum vorstellen können. Die Wahl-Düsseldorfer gewannen zunächst ihre beiden Halbfinals: Baus blieb erneut ohne Satzverlust und setzte sich gegen den Weltranglistenfünften Palikuca durch. Schmidberger kämpfte sich über fünf Sätze gegen den Iren Colin Judge ins Finale der Wettkampfklasse 3.

Baus machte schließlich am Donnerstagnachmittag den Anfang, um seinen Titel von 2019 zu verteidigen. Der 27-Jährige hatte dabei nicht nur den Briten Jack Hunter Spivey (Weltranglistensiebter), sondern auch einen Großteil des Publikums im "English Insitute of Sport" gegen sich.

Nerven zeigte er allerdings nicht. Mit starken Offensivaktionen und Cleverness siegte Baus 3:1 (11:8, 11:6, 7:11, 11:8) und jubelte über die Goldmedaille. "Es waren schon besondere Verhältnisse hier in der Halle mit den vielen Briten. Das hat mich aber nicht verunsichert. Mir ist klar, dass von mir mittlerweile erwartet wird, dass ich gewinne. Mit dem Druck kann ich aber gut umgehen. Ich freue mich sehr über die Titelverteidigung." Baus bleibt in der Wettkampfklasse 5 somit das Maß der Dinge - und als amtierender Paralympics-Sieger, Weltmeister, Weltranglistenerster und weiterhin Europameister auch der Gejagte für Paris 2024.

Der aus Viechtach stammende Schmidberger sah sich im Finale dem Franzosen Florian Merrien gegenüber. Keine Viertelstunde hat es gedauert, da war das Spiel bereits zugunsten des Bayerwäldlers entschieden: Ein souveränes 3:0 (11:5, 11:6, 11:4) gegen seinen langjährigen Kontrahenten bescherte Schmidberger, der für Borussia Düsseldorf und den 1. FC Miltach spielt, erneut Gold.

Schmidberger: Übers ganze Spiel die Spannung nicht verloren

"Mir war aufgrund der vielen Duelle in der Vergangenheit klar, dass ich der bessere Spieler von uns beiden bin", sagte der 31-Jährige. "Wenn es dann gut läuft, ist es das Wichtigste, die Spannung nicht zu verlieren. Das habe ich über die gesamte Spieldauer geschafft."

So sorgten die beiden Kumpels Baus und Schmidberger für einen goldenen Abend, holten gleichzeitig als Europameister jeweils ein Ticket für die Paralympics in Paris 2024 und beendeten einen medaillenreichen Tag aus deutscher Sicht. Denn bereits zuvor hatte es vier Bronzemedaillen gegeben für Thomas Brüchle (WK3), Björn Schnake (WK7), Juliane Wolf (WK8) und Marlene Reeg (WK10).