AZ-Kolumne von Martina Ertl

Weihnachtsbilanz der Alpinen: Die Frauen überzeugen


Kann um die vorderen Plätze mitfahren: Viktoria Rebensburg. Die AZ-Kolumne von Martina Erl.

Kann um die vorderen Plätze mitfahren: Viktoria Rebensburg. Die AZ-Kolumne von Martina Erl.

Von Michael Schleicher / Online

Wenn die Alpinen sich für Weihnachten von den Pisten kurzzeitig verabschieden, ist für uns Außenstehende Zeit, ein erstes kleines Saisonresümee zu ziehen. Die Weihnachtsbilanz von Martina Ertl.

Beginnen wir mit dem positivsten Umstand, dass wir nämlich schon viele Qualifikationen für die Weltmeisterschaft in Are haben. Mit Michi Wenig, Kira Weidle und Lena Dürr haben neben der Leaderin Viktoria Rebensburg alle schon das Ticket nach Schweden in der Tasche. Überhaupt macht mir das Speed-Team der Damen Freude, vor allem wenn man sieht, wie die guten Platzierungen zustande kommen.

Michi Wenig aus Lenggries hat ein unglaubliches Gleitvermögen, aus dem sie eigentlich noch mehr machen könnte. Auf der Strecke arbeiten, sich noch ein wenig besser bewegen, dann kann in diesem Winter für die Lenggrieserin noch etwas ganz Besonderes rauskommen, denn das, was so nicht ohne weiteres trainiert werden kann, die Fähigkeit zu gleiten, ist vorhanden. Wenn sie sich in den Trainings von den Trainern die Stellen erklären lässt, an denen jetzt noch die Hundertstel liegen bleiben, erscheint ein Weltcup-Sieg in greifbarer Nähe; auch Kira Weidle beeindruckt mit Konstanz, mit der sie in die Ränge fährt. Hinsichtlich der Teamführerin bin ebenso zuversichtlich, ich glaube, dass Viktoria gut in Form ist, auch wenn sie den ganz großen Wurf noch nicht gezeigt hat. Die Top-Five-Platzierungen zeigen, dass sie vorne mitfahren kann und ich erwarte spätestens bei der Weltmeisterschaft ein Ausrufezeichen von ihr.

Durchwachsene Herren-Leistung

Blendet man über zu den Herren, steht natürlich die verletzungs-und Pannenserie im Fokus: Handverletzung bei Felix Neureuther, Gehirnerschütterung nach Trainingssturz, nimmt man die vormalige Bänderverletzung dazu, dann gibt es wohl fast nichts, was dieser Athlet in letzter Zeit ausgelassen hat.

Sind es keine Verletzungen, die sich als Hindernisse auftürmen, wird man in den Reglements verstrickt; ob Stefan Luitz unbeschadet aus der formaljuristischen Diskussion um frischen Sauerstoff raus kommt, werden wohl die Verbandsjuristen klären; unbeeindruckt davon zeigt er mit guten Platzierungen, dass er in dieser Weltcupsaison zur erweiterten Weltspitze in seinen Disziplinen gehört . Es ist bei den Männern demnach derzeit etwas durchwachsen, doch die Hoffnungsschimmer vor Weihnachten könnten sich im Neuen Jahr schnell zu strahlendem Sonnenschein verdichten.

Ich hoffe für die Athleten, dass sie die kleine Ruhepause über Weihnachten vor allem zur mentalen Regeneration nutzen werden, denn Skirennen werden oft im Kopf entschieden!

In diesem Sinne wünsche ich schöne Weihnachten!

Herzlichst,

Martina Ertl