Überblick

Weiter, immer weiter: EHC im Halbfinale der DEL-Meisterschaft

Der EHC Red Bull München setzt sich im sechsten Spiel der Viertelfinal-Serie in Bremerhaven mit 2:1 durch und steht damit in der Runde der letzten Vier. "Ich bin stolz auf die Jungs", sagt Coach Don Jackson


Der Matchwinner: Chris DeSousa (r.) feiert mit Yasin Ehliz seinen 2:1-Siegtreffer für den EHC gegen Bremerhaven.

Der Matchwinner: Chris DeSousa (r.) feiert mit Yasin Ehliz seinen 2:1-Siegtreffer für den EHC gegen Bremerhaven.

Von Ruben Stark

So eng, wie es die Verteilung der Siege erahnen ließ, war auch das letztlich entscheidende Spiel der Serie. 2:1 siegten die Münchner Eishackler bei den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven und holten im sechsten Nord-Süd-Duell den maßgeblichen vierten Erfolg.

In jeder relevanten Statistik hatte der EHC Red Bull München bis dahin dominiert, nur eben die ersten beiden Vergleiche trotzdem verloren. Das machte das Kräftemessen so aufreibend und spannend. "In den ersten beiden Spielen waren wir nicht im Playoff-Modus", sagte EHC-Stürmer Justin Schütz bei Magentasport.

Nach fünf Spielen dieses mit aufregenden Momenten bestückten Playoff-Viertelfinals standen aus EHC-Sicht ein Torschussverhältnis von 171:93, eine Anspielquote von 55,2:44,8 Prozent, eine Überzahlausbeute von 31,3:10,5 Prozent und ein Trefferbild von 17:8. Nimmt man nur die drei Duelle, die der Titelfavorit vor dem Sonntag gewonnen hatte, dann war der Unterschied noch eklatanter.

"Ich bin stolz auf die Jungs und darauf, wie sie in dieser Serie zurückgekommen sind", sagte Cheftrainer Don Jackson, der das 4:0 vom Freitag als "bestes Spiel dieser Serie" bezeichnete.

Nun zeigten die Norddeutschen am Sonntag aber, dass sie gewillt waren, dem Hauptrunden-Primus noch einmal alles abzuverlangen. Vor dem Einzug ins Halbfinale um die DEL-Meisterschaft sollte zumindest ein knüppelhartes Stück Arbeit stehen - und das war es auch!

Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch versuchte die Räume der Münchner wirkungsvoll zu begrenzen und selbst mit schnellen Gegenstößen zum Erfolg zu kommen.

Der EHC erspielte sich dennoch in der ausverkauften Eisarena Bremerhaven zahlreiche Gelegenheiten. Fischtown-Torhüter Maximilian Franzreb hatte aber einen weiteren Sahnetag erwischt - und beim Schuss von Jonathon Blum (14.) wertvolle Hilfe vom Torgestänge.

Dann lieferte München mit Fouls von Schütz und Kapitän Patrick Hager dem Underdog die Steilvorlage. Bremerhaven war in doppelter Überzahl und der schussgewaltige Däne Phillip Bruggisser (24.) ließ sich nicht zweimal bitten - 0:1. Kurz darauf verhinderte EHC-Torwart Mathias Niederberger noch Schlimmeres. Die Roten Bullen wankten, aber sie fingen sich wieder, weil Top-Stürmer Yasin Ehliz das 1:1 (30.) erzielte. Danach trafen auch Austin Ortega (33.) und Daryl Boyle (40.) wie Blum nur Metall, der Ausgleich war inzwischen glücklich für den Gastgeber um Goalie Franzreb. Maximilian Kastner meinte vor dem Schlussdrittel: "Wir haben viel Druck aufgebaut, das versuchen wir weiter."

Es blieb ein Duell auf Biegen und Brechen. Beide Teams ackerten, um das Spiel auf ihre Seite zu ziehen. Dann kam die Statistik der Serie eben doch zum Tragen. Überzahl für den EHC - Ortega passte auf Chris DeSousa (52.) und das Gifthaferl vom Oberwiesenfeld fetzte die Scheibe direkt ins Tor zum 2:1.

Bremerhaven mühte sich nach Kräften - vergeblich. Der EHC verteidigte geschickt und brachte das Ergebnis nach Hause. Halbfinale! Gegner wird der Sieger des Duelles Straubing gegen Wolfsburg (bei Redaktionsschluss nicht beendet).

Jackson gab Niederberger einen anerkennenden Klaps und lobte den Gegner. "Bremerhaven hat uns voll gefordert", sagte der Trainer. DeSousa meinte: "Wir sind glücklich, wir haben die Serie nach dem Weckruf in den ersten Spielen kontrolliert. Wir hatten darauf nicht besser reagieren können."