NawaRo Straubing
Der Macher geht von Bord
5. Juli 2016, 16:33 Uhr aktualisiert am 5. Juli 2016, 16:33 Uhr
Manager Heiko Koch verlässt nach vielen Jahren NawaRo Straubing. Er wird neuer Manager beim VfB Suhl.
Es war eine Nachricht, die in der vergangenen Woche viele Leute überrascht hat. Manager Heiko Koch verlässt Volleyball-Zweitligist NawaRo Straubing nach vielen Jahren auf eigenen Wunsch. Es wurde gerätselt, was die Gründe dafür sein könnten. Es wurde eifrig spekuliert. Hat Kochs Abschied etwas mit dem Punktabzug und dem daraus resultierenden Abstieg in die zweite Liga zu tun, gab es sogar Streit? "Nein. Ich gehe im Guten", betont der Manager im Gespräch mit idowa.
Im Profisport sind Veränderungen in den Führungspositionen fast an der Tagesordnung. In Straubing gestaltet sich das aber doch etwas anders. Denn Heiko Koch war in den vergangenen Jahren nicht weniger als das Gesicht von NawaRo. Er war der Mann, der für den Aufschwung des Volleyball-Standortes stand und den Club bis in die 1. Volleyball-Bundesliga geführt hat.
"Mir fällt es alles andere als leicht, den Verein zu verlassen", stellt Koch klar. Doch nach dem Abstieg in die 2. Liga musste auch er sich Gedanken machen, wie es für ihn persönlich weitergeht. Dabei habe es laut seiner Aussage die verschiedensten Gedankenspiele gegeben. Letztlich hat er sich für ein Angebot aus der 1. Bundesliga entschieden und wird zukünftig als Manager des VfB 91 Suhl tätig sein. Koch selbst nennt es eine "gute Fügung", weiterhin im Volleyball arbeiten zu können und als hauptamtlicher Manager sein "Hobby zum Beruf zu machen."
Denn - auch daraus macht Koch keinen Hehl - die vergangenen Jahre waren mit einem immensen Aufwand verbunden. Als Geschäftsführer arbeitete er ehrenamtlich für NawaRo. Was auf Dauer bei einem Profiverein nur schwer möglich sei. Koch antwortet auch auf die Frage, was er aus der Straubinger Zeit mitnehme: "Dass ich den einen oder anderen Augenblick in Zukunft mehr genießen und mir auch einmal mehr Zeit für mich selbst nehmen werde."
Abschied im Guten
Von NawaRo trenne er sich im Guten, sagt Koch, der Kontakt zu den Mitarbeitern werde auch weiterhin bestehen bleiben. Zumal Koch seinen Hauptwohnsitz weiterhin in Straubing haben wird. "Da wird man sich sicherlich auch einmal wieder in der Halle sehen", kündigt er bereits einen Besuch bei einem NawaRo-Heimspiel an.
Auch daran merkt man, wie eng Koch mit dem Verein verbunden ist. "Die gesamte Zeit werde ich sehr positiv in Erinnerung behalten. Es ist schön zu sehen, dass die eigene Arbeit Früchte trägt. Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht", sagt er. Die Zusammenarbeit mit "den Sponsoren, den Mitarbeitern, dem Stammverein FTSV, den Medien und der Stadt" sei sehr gut gewesen. Dass es am Ende für die 1. Bundesliga finanziell nicht gereicht hat, sei laut Koch "ein Fakt, den es zu akzeptieren gilt und den ich auch akzeptiert habe." Trotzdem kann Koch "mit dem Erreichten zufrieden sein."
Der Kapitän ist von Bord gegangen. Ab sofort müssen andere Personen das Schiff lenken. Die Amtsgeschäfte wurden harmonisch übergeben, wie der scheidende Manager sagt. "Der Verein steht gut da", betont er. Schon bei der Meldung über Kochs Abschied veröffentlichte NawaRo, wie die Geschäftsstelle in Zukunft aufgestellt sein wird. So bleibt Ingrid Senft Geschäftsführerin der im März neu gegründeten Spielbetriebsgesellschaft, Georg Kettenbohrer bleibt für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und mit Daniel Färber ist ein Sportmanagement-Student seit Juni neu im Geschäftsstellen-Team. Die sportliche Leitung übernimmt hauptsächlich Trainer Andreas Urmann. Zudem steht dem Verein seit Februar ein Beratergremium zur Seite. "Es war eine wunderschöne Zeit und ich hoffe, dass es NawaRo Straubing auch noch in fünf Jahren gibt", sagt Heiko Koch zum Abschluss.