Bei Meister Stuttgart
Motto der Roten Raben: "Jede noch so kleine Chance nutzen"
6. März 2020, 14:55 Uhr aktualisiert am 6. März 2020, 14:55 Uhr
Das letzte Auswärtsspiel der Hauptrunde führt die Roten Raben am Samstag (19.30 Uhr, SCHARRena) zum amtierenden Deutschen Meister Allianz MTV Stuttgart.
Man kann sich leichtere Aufgaben vorstellen, aber die Tabellensituation kurz vor Beginn der Playoffs ist so eng und so spannend, dass den Vilsbiburgerinnen gar nichts anderes übrig bleibt als beherzt der Ansage ihres Cheftrainers Timo Lippuner zu folgen: "Ich erwarte einen frischen, kämpferischen Auftritt, um jede noch so kleine Chance auf einen Satz- oder Punktgewinn zu nutzen!"
Zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde herrscht in dem schon seit Wochen faszinierenden Rennen um Platz 4 (und den damit verbundenen Heimvorteil im Playoff- Viertelfinale) Dramatik pur. Punktemäßig haben aktuell immer noch die Raben (30) die beste Ausgangsposition, doch nachdem sie am Dienstag beim 0:3 gegen Potsdam leer ausgegangen sind, spüren sie mehr denn je den heißen Atem der Verfolger.
Das Playoff-Heimrecht als Motivation
Als da wären: Dresden als Fünfter (28), Münster als Sechster (26) und Aachen als Siebter (25). Am vorletzten Spieltag nun gastiert Dresden in Straubing, Münster in Wiesbaden, und Aachen empfängt Erfurt - ausnahmslos Aufgaben, die von der Papierform her einfacher anmuten als der Versuch der Raben, in Stuttgart etwas zu holen.
"Stuttgart ist der große Favorit", bekräftigt Timo Lippuner. "Andererseits haben sie in dieser Saison immer mal wieder gewackelt." Die Übermacht der Allianz-Damen am Netz, ihre extreme Blockstärke und beeindruckende offensive Handlungshöhe, ist hinlänglich bekannt; für den Raben-Coach bedeutet dies: "Wir müssen versuchen, sie in der Annahme und der Defensive so stark zu fordern, dass wir die Angriffsoptionen eingrenzen und somit mehr Chancen in Block und Abwehr haben." Außenangreiferin Nelmaira Valdez ist weiterhin angeschlagen; ihre Schulterprobleme werden wohl allenfalls Teileinsätze zulassen.
Der Meister war am Mittwoch noch auf der ganz großen europäischen Bühne im Einsatz. Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen das italienische Top-Team Imoco Volley Conegliano (u.a. mit Superstar Paola Egonu und der Ex-Vilsbiburgerin Jennifer Geerties) kassierten die Stuttgarterinnen vor heimischem Publikum eine 0:3-Niederlage. In der Bundesliga stehen die Schwäbinnen aktuell auf dem 2. Rang, den sie am letzten Spieltag im direkten Duell mit Spitzenreiter Schwerin noch gerne tauschen würden.