Volleyball
NawaRo meistert Thüringen-Woche mit Bravour
14. November 2019, 10:03 Uhr aktualisiert am 14. November 2019, 10:03 Uhr
Volleyball Bundesligist NawaRo Straubing ist auf Kurs in Richtung erneutem Klassenerhalt. Nach dem Sieg gegen Suhl am Samstag konnte NawaRo auch bei Schwarz-Weiß Erfurt am Mittwoch drei Punkte mitnehmen (3:1).
"Jetzt haben wir neun Punkte auf dem Konto zu einer so frühen Phase der Saison", freute sich Straubings Coach Benedikt Frank nach der Partie. Das ist umso bemerkenswerter, da NawaRo in dieser Saison von Beginn an mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen hatte. Davon war jedoch in der Erfurter Riethsporthalle am Mittwoch nicht viel zu sehen.
Nach nervösem Beginn mit Fehlaufschlägen auf beiden Seiten konnte sich NawaRo bis zur ersten technischen Auszeit der Partie erstmals absetzen. Lena Große Scharmanns Aufschläge besorgten eine 8:4 Führung. Auch in der Folge blieb NawaRo druckvoll im Aufschlag, so dass Erfurts Coach Florian Völker früh seine erste Auszeit nehmen musste (11:6). Auch der Auszeit agierte NawaRo weiter druckvoll im Aufschlag und clever im Angriff. Die Folge war eine komfortable 16:8 Führung zur zweiten technischen Auszeit.
Auch nach dieser kurzen Pause konnte NawaRo den Vorsprung weiter ausbauen. Nach einem weiteren Ass von Celin Stöhr sah sich Erfurt zur zweiten Auszeit gezwungen (19:9). Diesen Vorsprung gab NawaRo im ersten Satz nicht mehr ab. Nach einem starken Angriff aus dem Rückraum von Lena Große Scharmann war der erste Satz aus Sicht der Straubingerinnen gesichert (25:13).
Probleme zu Beginn des zweiten Satzes
Der Start in den zweiten Satz ging aus Straubinger Sicht komplett anders los. "Der erste Satz ging wohl etwas zu einfach", analysierte Straubings Coach nach der Partie. "Aber Erfurt hat auch gut umgestellt und wir wussten nicht so recht, wohin wir aufschlagen sollten", gab sich Frank selbstkritisch. Erfurt hatte sich das Momentum erkämpft und schnell abgesetzt (0:3). Auch nach der von Coach Benedikt Frank genommenen Auszeit änderte sich daran erst einmal nicht (0:5). Der druckvolle Aufschlag fehlte auf Seiten von NawaRo und Erfurt konnte den Vorsprung behaupten (3:8).
Nach der ersten technischen Auszeit war NawaRo besser im Spiel, aber weiter zu brav im Aufschlag. Der Vorsprung der Gastgeberinnen schmolz trotzdem etwas (12:16). Doch näher kamen die Straubingerinnen erst einmal nicht heran, so dass sich Trainer Frank seine zweite Auszeit des Satzes nehmen musste (14:19). Letztlich fand NawaRo in diesem Satz nicht mehr zurück zu seinem Spiel und musste ihn verdient mit 17:25 abgeben.
Mehr Druck beim dritten Satz
Die nun folgende zehn Minuten Pause kam für NawaRo sehr gelegen. "In dieser haben wir uns besonnen und gesagt, dass wir wieder deutlich mutiger und entschlossener auftreten müssen", so Frank. Gesagt getan. Im dritten Satz agierte NawaRo wieder, wie im ersten Satz mit druckvollen Aufschlägen und guten Blockaktionen. Lediglich die Annahme war noch nicht perfekt (6:2). Diesen Vorsprung baute NawaRo bis zur ersten technischen Auszeit weiter aus (8:3). Danach präsentierte sich NawaRo weiter druckvoll im Aufschlag und zog auf 11:4 davon.
So musste Erfurts Coach Völker bereits sehr früh im Satz seine zweite Auszeit nehmen. Diese und zahlreiche Erfurter Wechsel konnten den Straubinger Spielfluss jedoch nicht stoppen. NawaRo zog auf 16:5 davon. Zum Satzende hin kam Erfurt zwar wieder etwas heran. Den zweiten Satzgewinn der Straubingerinnen konnten sie jedoch nicht mehr verhindern (25:16). Beim Stand von 24:16 erlebte Straubings Coach Benedikt Frank eine Schrecksekunde. Libera Lisa Izquierdo verdrehte sich bei einer Abwehr das Knie, konnte aber danach weiterspielen.
NawaRo-Coach spricht von "stabilem Spiel"
Im vierten Satz spielte NawaRo so weiter, wie im dritten Durchgang. Gute Aufschläge durch Magdalena Gryka ermöglichten es NawaRo schnell davon zu ziehen (3:0) und zwangen Erfurt zur ersten Auszeit. Danach lagen auf Erfurter Seite etwas die Nerven blank. Bei einem Ass von Celin Stöhr, das die Erfurterinnen im Aus sahen, bedrängten sie die Linienrichterin etwas zu sehr und bekamen dafür eine rote Karte. Für NawaRo bedeutete das einen Punkt mehr und einen komfortablen Vorsprung zur ersten technischen Auszeit (8:2).
Nach dieser Pause folgte eine Phase mit Fehlern auf beiden Seiten, ehe NawaRo wieder die Zügel in die Hand nahm und sich weiter absetzen konnte (14:7). Somit musste Erfurts Coach seine zweite Auszeit wieder früh nehmen. NawaRo blieb davon unbeeindruckt und spielte weiter konzentriert (16:7). Nach einer beeindruckenden Aufschlagserie von Celin Stöhr hatte NawaRo wenig später Matchball (24:10). Den zweiten konnte dann die kurz zuvor eingewechselte Valbona Ismaili zum 25:11 Endstand verwandeln.
"Das war heute ein sehr stabiles Spiel von uns", freute sich Coach Benedikt Frank nach der Partie. Ein Sonderlob verdiente sich Straubings MVP am Mittwochabend Ragni Steen Knudsen. "Ragni hat ein super Spiel gemacht", lobte Frank seine Außenangreiferin. Auch Valbona Ismaili bekam ihre Einsatzzeiten. "Sie hat in der kurzen Zeit auf dem Feld auch einige Punkte gemacht. Das freut mich sehr", so Frank, der im Spiel gegen Erfurt ein neues Gesicht aufs Feld schicken konnte.
Sophia Turla verstärkt NawaRo im Zuspiel
Kurz vor Spielbeginn in Erfurt konnte NawaRo eine Lösung für die Position des zweiten Zuspielers präsentieren. "Da jetzt absehbar ist, dass Lisanne Meis mindestens bis zum Ende der Hinrunde ausfallen wird, sind wir aktiv geworden", erklärt Managerin Ingrid Senft. Nach einigen Probetrainings wurde nun der Vertrag mit der jungen italienischen Zuspielerin Sofia Turla geschlossen. Turla hatte zuvor ein Tryout beim Deutschen Meister Turla absolviert und bekam von dessen Managerin das Prädikat Top-Talent.
Da jedoch Stuttgart eine erste Zuspielerin suchte, ergab sich für NawaRo die Möglichkeit Turla nach Straubing zu lotsen. Die 21-jährige reiste bereits seit dem Pokalspiel in Stuttgart mit dem Team und unterschrieb kurz vor Spielbeginn in Erfurt ihren Vertrag bei NawaRo, der vorerst bis Ende Januar läuft. "Wir freuen uns sehr, dass Sofia jetzt bei uns im Team ist und unsere erste Zuspielerin Magdalene Gryka entlasten kann", erklärte Managerin Senft.