Playoff-Teilnahme fix
Straubings "Trickkiste" reicht nicht gegen Schwerin
27. Februar 2020, 15:10 Uhr aktualisiert am 27. Februar 2020, 15:10 Uhr
Trotz der 0:3-Niederlage gegen Tabellenführer Schwerin ist man bei NawaRo Straubing zufrieden. Die erste Playoff-Teilnahme ist seit Mittwochabend perfekt.
Die Aufschläge von Mckenzie Adams haben NawaRo Straubings Trainer Benedikt Frank am Mittwochabend einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Wie stoppt man diese wuchtigen Angaben, die wie ein Stein im eigenen Feld niedersinken? "Sie hat aufgeschlagen wie eine Superheldin", sagte Frank voller Anerkennung nach der Partie. Während des Spiels hat er alles versucht um einzuwirken. Mal mit einer Auszeit und im zweiten Satz dann auch mit einem Wutanfall nach einer zweifelhaften Schiedsrichterentscheidung. "Alles Taktik", sagte Frank hinterher. Klar, benachteiligt fühlte er sich tatsächlich. Zwei Punkte hätten die Entscheidungen sein Team gekostet. Zwei Punkte, die am Ende vielleicht sogar für den Satzgewinn gereicht hätten. "Aber ich kann mich auch kurz aufregen", so Frank. "Wir haben eigentlich in alle Trickkisten gegriffen, deswegen waren wir auch knapp dran, einen Satz zu holen."
Fürs Ergebnis hat es nichts geholfen, sehr wohl aber für ein gutes Gefühl nach der Partie. "Auch wenn es sich blöd anhört: Ich bin zufrieden", sagte Frank nach dem 0:3 vor 753 Zuschauern in der eigenen Halle. Und das konnte er auch. Denn sein Team zeigte sich verbessert im Vergleich zur Derbyniederlage in Vilsbiburg. "Wie wir aufgetreten sind, wie wir agiert haben, das war ein deutlich besseres Spiel als am Samstag", schätzte Frank ein. "Ich denke, wir haben sehr toll dagegengehalten und sind sehr stabil gewesen", lobte Frank. Und obwohl man durch den krankheitsbedingten Ausfall von Julia Schaefer im Block geschwächt gewesen sei, "haben wir es geschafft, dass wir Nationalspielerinnen halten und auch dagegen performen können."
Im ersten Satz hat sich NawaRo anfangs noch schwer getan, lag schnell fünf Punkte zurück (3:8). "Aber mit Hilfe des Publikums und durch unsere Emotionen haben wir dann zu unserem Spiel gefunden", sagte Libera Sophie Dreblow hinterher. Am Ende hieß es 18:25 in Satz eins. Anderes Bild dann im zweiten Durchgang. Hier war Straubing zunächst dran am Favoriten, lag zur zweiten technischen Auszeit allerdings sechs Zähler zurück (10:16). Doch aufzugeben war für die NawaRo-Mädels keine Option und sie kämpften sich zum Ausgleich zurück (20:20) und waren bis zum 22:23 einen Punkt dran am Spitzenreiter. Letztlich ging der Satz mit 22:25 aber auch verloren.
Gut präsentiert
Nach schwachem Start in Satz drei kämpfte sich NawaRo auch hier nochmals ran, blieb bis zur ersten technischen Auszeit auf Tuchfühlung (7:8). Doch letztlich zogen die Gäste hier wieder davon und holten sich den Satz souverän mit 19:25 und setzten sich damit nach Sätzen klar durch. "Man hat schon gesehen, dass wir Siebter und Schwerin Erster ist, und das nicht unverdient. Aber ich glaube, wir haben uns gut präsentiert und auch Kampfwillen gezeigt", fand Sohpie Dreblow, die zur wertvollsten Straubinger Spielerin gewählt worden ist. Man müsse gegen eine Mannschaft wie Schwerin auch einmal akzeptieren, dass der Gegner manche Sachen richtig gut macht. "Das mussten wir auch erst lernen. Klar haben die uns auch mal einen Ball reingehauen, aber das ist okay. Wenn du dann einen Ball abwehrst, ist es dafür ein noch viel schöneres Gefühl", so die Libera.
Dreblow setzte dann, angesprochen auf die nun sichere Playoff-Teilnahme, auch ein breites Grinsen auf. Denn dank des gleichzeitigen Sieges der Roten Raben Vilsbiburg in Wiesbaden hat NawaRo die Teilnahme an den Playoffs vorzeitig sicher. "Das ist unbeschreiblich, wer hätte das vor der Saison gedacht? Wir sind überglücklich", sagte sie. Und auch Trainer Frank freute das vorzeitige Erreichen der Endrunde: "Es ist das erste Mal, dass NawaRo Playoffs spielt, und das im zweiten Jahr nach einem Aufstieg - und das Ganze immer noch mit jungen Talenten. Das ist eine ganz tolle sportliche Leistung." Da war auch die Niederlage gegen Schwerin zu verkraften.