Anfrage der Grünen
Deutsche Bahn legt über 5.400 Kilometer Schienennetz still
29. Dezember 2018, 14:03 Uhr aktualisiert am 29. Dezember 2018, 14:03 Uhr
Statt in teure Prestigeprojekte und Logistikprojekte auf anderen Kontinenten müsse die Deutsche Bahn wieder stärker in ihr Kerngeschäft investieren, fordert die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock.
Berlin - Die Deutsche Bahn hat seit der Bahnreform Anfang 1994 bundesweit mehr als 5.400 Kilometer ihres Streckennetzes stillgelegt. Das geht aus einer Antwort von Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann auf eine Anfrage der Grünen hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt.
In Betrieb sind demnach heute noch gut 33.000 Kilometer. Damit habe der bundeseigene Konzern in den vergangenen 25 Jahren etwa 16 Prozent seines gesamten Netzes aufgegeben. Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock kritisierte, ländliche Regionen würden abgehängt.
Baerbock: Bahn soll in ihr Kerngeschäft investieren
Statt in teure Prestigeprojekte und Logistikprojekte auf anderen Kontinenten müsse die Deutsche Bahn wieder stärker in ihr Kerngeschäft investieren, Menschen in Deutschland günstig und verlässlich von A nach B zu transportieren, sagte Baerbock der Zeitung. Entscheidend für die Verkehrswende sei ein breitgefächertes Schienennetz in allen Regionen Deutschlands.
Die Bahn betonte, eine Streckenstilllegung werde nur in Betracht gezogen, wenn es zu wenig Fahrgäste oder Gütertransporte gebe. Das Aus für eine Trasse genehmige das zuständige Eisenbahnbundesamt zudem nur, wenn kein anderer Wettbewerber bereit sei, die Strecke weiter zu betreiben.
Deutsche Bahn wehrt sich: Neue Schnelltrassen geschaffen
Die Länder hätten als Besteller von Nahverkehrsleistungen entscheidenden Einfluss darauf, ob eine Strecke stillgelegt wird. Zudem habe der Konzern im gleichen Zeitraum mit neuen Schnelltrassen auf mehr als 1.000 Kilometern auch neue Angebote geschaffen.
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