Immobilien
"Investitionsperlen" haben Seltenheitswert
16. Mai 2019, 18:57 Uhr aktualisiert am 16. Mai 2019, 21:54 Uhr
Eine eigene Immobilie wird oft gar nicht selbst genutzt, sondern dient als sichere Geldanlage, oftmals zur Altersvorsorge. Doch längst nicht mehr überall lohnt sich der Kauf einer Immobilie als Anlageobjekt noch. Der Wohnatlas der Postbank zeigt, wo sich eine Investition aktuell auszahlt. Demnach finden Interessenten nur in 16 deutschen Regionen noch Immobilien mit günstigem Preisniveau und guten Chancen auf Wertsteigerung.
Das zeigt der Investitionschancen-Index, den Experten des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) für den Postbank Wohnatlas berechnen. In die Berechnung flossen zwei wesentliche Faktoren ein: die voraussichtlich reale Kaufpreisentwicklung sowie der Kaufpreisfaktor (das Verhältnis von Kaufpreis zur örtlichen Jahresnettokaltmiete) am Beispiel einer 70-Quadratmeter-Wohnung.
Nur wenige Regionen attraktiv
Demnach gibt es in 16 von 401 Kreisen und kreisfreien Städten die Chance, Immobilien zu moderaten Preisen zu erwerben, die gute Aussichten auf Wertsteigerungen bieten. Für weitere 196 Regionen gibt der Atlas eine positive Werthaltigkeitsprognose ab. Dort sei das aktuelle Preisniveau aber bereits vergleichsweise hoch, heißt es. In den Großstädten sind Immobilien kaum noch bezahlbar. Sie liegen teils deutlich über der 22,5-fachen Jahresnettokaltmiete, die Mieter in der Region zu zahlen hätten.
In Bayern lohnt sich nur ein Kreis
Wer Immobilien als reines Anlageobjekt betrachtet, um Mieteinnahmen zu erzielen, der hat dem Altlas zufolge in Bayern schlechte Karten. Im Freistaat, für den außerhalb der nördlichen Landkreise fast flächendeckend positive Preisentwicklungen erwartet würden, glänze nur ein Landkreis mit vergleichsweise moderaten Immobilienpreisen: Straubing-Bogen. Dort seien die Kaufpreise den örtlichen Mieten noch nicht so weit enteilt wie in anderen Landstrichen Bayerns, schreiben die Experten. Anders formuliert: In allen anderen Landkreisen Bayerns sind die Preise inzwischen so hoch, dass sich eine Investition immer seltener rentiert.
Die Postbank hat als Auftraggeber der Studie ein Interesse daran, dass der Immobilienboom hierzulande anhält. Wie die meisten Banken und Sparkassen profitiert sie vom lukrativen Geschäft mit Immobilienfinanzierungen.