Umfrage

Jeder vierte Deutsche will beim Reisen sparen

Der ADAC diagnostiziert den Deutschen nach einer Umfrage ein aufgestautes Urlaubsbedürfnis. Doch beim Geld wird es schwierig.


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Fluggäste gehen mit Rollkoffern am Flughafen Berlin Brandenburg durch das Terminal 1.

Nach den Corona-Jahren sind die Deutschen urlaubsreif - aber sie müssen sparen. 32 Prozent der rund 5000 Befragten berichteten in einer heute vorgestellten Studie des ADAC von einem im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Urlaubsbedürfnis. Nur bei sechs Prozent ist es gesunken.

Allerdings könnte für viele Reisewillige das Geld zum Problem werden, denn 24 Prozent der Befragten sagten auch, dass sie weniger Geld für eine Reise aufwenden werden oder ganz verzichten.

Noch 2021 hatten nur 11 Prozent von einem sinkenden Budget berichtet. Hier könnte allerdings auch der Vergleich mit dem ersten Corona-Jahr 2020 das Ergebnis beeinflusst haben, in dem viele Reisen ausfielen. Allerdings sagten auch 38 Prozent der Befragten, dass sie erwarten, dass sich ihre finanzielle Situation dieses Jahr etwas oder deutlich verschlechtern wird.

Wer dieses Jahr weniger Geld zur Verfügung hat, will in 31 Prozent der Fälle billiger reisen und Abstriche beim Komfort hinnehmen. 20 Prozent der Menschen mit gesunkenem Budget wollen weniger oder kürzer reisen, 17 Prozent sogar ganz auf eine Reise verzichten. Allerdings werden auch 23 Prozent ein größeres Budget und 51 Prozent ungefähr gleich viel Geld für den Urlaub zur Verfügung haben. Die größeren Budgets sollen der Umfrage zufolge vor allem in mehr Komfort sowie häufigere oder längere Reisen fließen.

Für mehr Nachhaltigkeit wollen dagegen nur wenige Reisende Geld ausgeben. Nur etwa 5 bis 10 Prozent sagten, es sei sehr wahrscheinlich, dass sie bereit wären, 5 bis 10 Prozent mehr für nachhaltige Angebote wie ökologisch produzierte Lebensmittel oder faire Arbeitsbedingungen zu bezahlen. Auch insgesamt spiele Nachhaltigkeit für die Reisenden nur eine untergeordnete Rolle bei der Wahl Ihres Urlaubs. Einzige Ausnahme: Eine intakte Natur am Zielort war für die Befragten hier das zweitwichtigste Kriterium hinter einer sicheren und unkomplizierten Anreise.

Der Tourismuspräsident des Verkehrsclubs, Karlheinz Jungbeck, zeigte sich enttäuscht über den geringen Stellenwert der Nachhaltigkeit und den Mangel an Bereitschaft, hier mehr zu bezahlen. Da Nachhaltigkeit aber nun einmal Geld koste und auch die Anbieter oft nicht in der Lage seien, zu investieren, betonte Jungbeck die Wichtigkeit staatlicher Hilfen. Hier hat er insbesondere EU-Gelder im Blick. Diese würden aus Deutschland heraus aber oft nicht gut genug abgerufen, kritisierte er.

Viele Reisende werden der Studie nach auch dieses Jahr in Deutschland bleiben. 63 Prozent nannten das Inland als wahrscheinliches Ziel einer Reise. Vor Corona lag dieser Wert mit 45 Prozent noch deutlich tiefer. Dahinter folgt mit 57 Prozent das europäische Ausland als diesjähriges Ziel. Weiter weg gehen soll es bei 20 Prozent der Reisenden. Hier waren Mehrfachnennungen möglich.