Neuzulassungen

Mehr als jedes zweite neue Elektroauto ist ein SUV


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Ein VW ID.5 bei der Vorstellung des Modells. Auch dieses Elektroauto wird vom Kraftfahrtbundesamt als SUV geführt.

Von dpa

Fährt es mit Strom, ist es meistens ein SUV: In den ersten zwei Dritteln des laufenden Jahres gehörten mehr als die Hälfte der neu zugelassenen rein batterieelektrischen Autos (BEVs) in Deutschland zu dieser Kategorie. Konkret waren es knapp 51 Prozent, wie aus aktuellen Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes hervorgeht. Nimmt man auch Geländewagen mit hinzu, die vom KBA separat gezählt, vom Verbraucher aber oft ebenfalls als SUVs wahrgenommen werden, sind es sogar knapp 55 Prozent. Minis, Klein- und Kompaktwagen zusammen machen dagegen nur knapp 26 Prozent aus.

Die Dominanz der SUVs und Geländewagen ist damit bei den reinen Stromern noch größer als im Gesamtmarkt. Dort stehen sie für zusammen knapp 41 Prozent der Neuzulassungen. Und die Dominanz der SUV im Stromerbereich ist zuletzt noch weiter gestiegen. Im Gesamtjahr 2023 hatten SUV erst 48 Prozent der BEV ausgemacht, 2022 waren es 42 Prozent. Auch inklusive Geländewagen zeigt sich der Trend mit 53 Prozent im vergangenen und 43 Prozent im vorletzten Jahr.

Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht vor allem die grundsätzliche Beliebtheit des Fahrzeugtyps als Ursache für die hohen Zahlen im BEV-Bereich. Wer heute ein neues Auto herausbringe, sei gut beraten, es als SUV anzubieten, sagt er. Hinzu kommt noch, dass sich die Bauart gut für BEVs eignet, da unter dem höheren Boden in der Regel Platz für die Batterien ist.

Die Umweltorganisation Greenpeace sieht die Entwicklung dagegen sehr kritisch: "Die Dominanz von Elektro-SUVs verschwendet nicht nur Ressourcen, sondern ist vor allem ungerecht: Statt die Nachfrage nach bezahlbaren Elektroautos für die breite Bevölkerung zu bedienen, konzentrieren sich Autohersteller auf teure Elektro-SUVs, um ihre Gewinne zu maximieren", sagt Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann. Anschließend würden die Hersteller sich dann über geringe Absatzzahlen von Elektroautos beklagen und dies als "Vorwand" nutzen, um den europäischen Klimaschutz zu untergraben, kritisiert sie. Sie fordert, dass die Autoindustrie umlenke und die Nachfrage nach erschwinglichen elektrischen Kleinwagen bediene.


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