Wirtschaft in Bayern
Rund 35 Prozent Umsatzeinbruch in der Industrie
8. Juni 2020, 13:15 Uhr aktualisiert am 8. Juni 2020, 14:53 Uhr
Die Auswirkungen von Lockdown und Zwangsstilllegungen für die bayerische Wirtschaft sind offenbar dramatisch. Eine aktuelle Veröffentlichung des Landesamts für Statistik spricht von einem Umsatzeinbruch um fast 35 Prozent beim produzierenden Gewerbe. Das Volumen der eingehenden Aufträge ist demnach im Vergleich zum April 2019 um gut 37 Prozent abgestürzt.
Das Verarbeitende Gewerbe Bayerns hat im April rund 20,0 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Laut Angaben des Statistischen Landesamts ist das mehr als ein Drittel weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gleichzeitig nahmen die Auslandsumsätze im selben Zeitraum um 42,9 Prozent auf 9,8 Milliarden Euro ab. Die Exportquote betrug 49,0 Prozent. Die Umsätze mit den Ländern der Eurozone fielen sogar um 49,5 Prozent, ihr Anteil am Gesamtumsatz belief sich auf 15,5 Prozent.
Die Verluste sind offenkundig heftig. Zum Vergleich: Selbst während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 war der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe um maximal 24,8 Prozent in einem Monat geschrumpft.
Die einzelnen Branchen waren allerdings unterschiedlich stark betroffen. Bei den Pharmazie-Herstellern betrug der Rückgang 2,1 Prozent im Vergleich zum April 2019, bei den "Herstellern von Holz-, Flecht-, Korbund Korkwaren" 2,7 Prozent. Damit sind die beiden Zweige vom Crash aufgrund der Corona-Maßnahmen kaum betroffen. Das dickste Minus hingegen fährt nach Angaben des Statistischen Landesamts die Auto-Industrie mit 62,0 Prozent ein. Auch die Bekleidungshersteller in Bayern mussten einen heftigen Umsatzrückgang von 44,6 Prozent hinnehmen (-44,6 Prozent).
Derzeit deutet anscheinend auch nichts darauf hin, dass sich die Lage der Betriebe bald entspannen könnte. Die Bestelleingänge aus dem Inland verringerten sich um 36,0 Prozent, die aus dem Ausland um 37,8 Prozent.