Betrugs-SMS
Zehntausende Beschwerden wegen Rufnummernmissbrauchs
11. Juli 2024, 4:30 Uhr
Mit betrügerischen SMS und Chatnachrichten haben Kriminelle erneut massenhaft versucht, sich Geldzahlungen von überraschten Bürgern zu erschleichen. Wie die Bundesnetzagentur auf dpa-Anfrage mitteilte, gingen im ersten Halbjahr 2024 bei ihr diesbezüglich 35.034 Beschwerden ein und damit circa 20.000 weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Zahl sei zwar gesunken, das Beschwerdeniveau aber weiterhin hoch, hieß es von der Behörde. In einem Drittel der Beschwerden (11.152) ging es um einen Betrug, der auch verharmlosend "Enkel-Trick" genannt wird: Jemand gibt sich per SMS oder Chatnachricht als Angehöriger oder enger Freund aus, der gerade nicht telefonieren könne, aber dringend Geld brauche. Manche Betrugsopfer - häufig ältere Menschen - fallen darauf rein und überweisen tatsächlich Geld.
In anderen Fällen tarnen sich Kriminelle als Bank oder Paketdienstleister und bitten darum, ausstehende Gebühren zu begleichen oder einen Link anzuklicken, über den man seine persönlichen Daten eingeben soll. Dadurch versuchen die Kriminellen, Daten abzugreifen, mit denen sie später Geld abzocken wollen oder die sie in anderen Betrugsmaschen verwenden.
Bei so einem Rufnummernmissbrauch kann die Bundesnetzagentur einschreiten und die Nummer abschalten. Im ersten Halbjahr 2024 waren es den Angaben zufolge 2.170 Abschaltungen. Häufig handelt es sich aber um ausländische Handynummern, dann kann die deutsche Aufsichtsbehörde wenig machen.
Die Textnachrichten sind häufig holprig formuliert und mit etwas wachem Geist fallen dem Leser Ungereimtheiten auf. Mitunter reagieren die Leser aber hastig und geben Daten ein oder überweisen Geld, ohne misstrauisch zu werden - auf diese flüchtige Art des Verbrauchers oder auf seine Gutmütigkeit setzen die Kriminellen, wenn sie massenhaft ihre Betrugsnachrichten verschicken. Die Dunkelziffer von Fällen, die nicht zu Beschwerden bei der Bundesnetzagentur führen, dürfte hoch sein.
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.