Konjunktur

Bayerns Handwerker widerstehen Krise


sized

Schraubenschlüssel in einer Autowerkstatt. Die Kfz-Betriebe spüren die schwache Nachfrage nach Elektroautos.

Von dpa

Die große Mehrheit der bayerischen Handwerker widersteht bislang der anhaltenden Wirtschaftskrise. Achtzig Prozent bewerteten ihre Geschäftslage zum Ende vergangenen Jahres als befriedigend oder gut, wie der Bayerische Handwerkstag mitteilte.

Dennoch blieb am Jahresende weniger in der Kasse. "Nach unseren Schätzungen hat das bayerische Handwerk 2024 insgesamt rund 148,5 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist ein nominaler Rückgang von 2,2 Prozent", sagte Handwerkspräsident Franz Xaver Peteranderl. Nach Abzug der Inflation beläuft sich das reale Minus laut Handwerkstag auf bis zu fünf Prozent. "Damit müssen unsere Betriebe nunmehr im vierten Jahr in Folge reale Umsatzrückgänge hinnehmen", sagte Peteranderl. Für dieses Jahr hofft der Handwerkstag auf eine Stabilisierung.

Die Krise im Wohnungsbau schlägt nach Worten des Handwerkspräsidenten mittlerweile zunehmend auf die Ausbaugewerke durch, die in den vergangenen Jahren gute Geschäfte machten. Ausbaugewerke bezeichnet die Handwerker, die einen Rohbau in ein bezugsfertiges Gebäude verwandeln. Dazu zählen beispielsweise Elektriker, Sanitärinstallateure und Fliesenleger.

Doch der Bau ist nicht die einzige leidende Branche. "Betriebe, die als Zulieferer für die Industrie arbeiten, leiden unter der Schwäche der Großunternehmen", sagte Peteranderl. "Im Kfz-Handwerk machen sich die stark rückläufigen Verkaufszahlen bei den E-Fahrzeugen negativ bemerkbar."

Insgesamt meldete aber lediglich ein Fünftel der Handwerksbetriebe eine schlechte Geschäftslage, drei Prozentpunkte mehr als 2023. Die Zahl der Handwerksbetriebe stieg 2024 sogar um 0,9 Prozent auf rund 213.600. Angesichts der erwarteten Verschärfung des Fachkräftemangels bilden viele Handwerker auch mehr Azubis aus: Die Betriebe stellten 28.650 neue Azubis ein, 3,5 Prozent mehr als 2023.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.