Musikhochschule München
Ex-Chef muss Haftstrafe antreten
18. Januar 2022, 19:26 Uhr aktualisiert am 18. Januar 2022, 19:26 Uhr
Der wegen sexueller Nötigung verurteilte Ex-Präsident der Musikhochschule München muss bis Anfang Februar seine Gefängnisstrafe in Österreich antreten.
Dem 67 Jahre alten Musikwissenschaftler und Pianisten Siegfried Mauser sei ein Gutachten zugestellt worden, das seine Hafttauglichkeit bestätige, sagte ein Sprecher des Salzburger Landgerichtes der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Außerdem sei Mauser aufgefordert worden, die Haft bis zum 1. Februar anzutreten. Zuvor hatte die "Kronen Zeitung" über diese Schritte berichtet.
Der Bundesgerichtshof hatte im Oktober 2019 das Urteil des Landgerichts München I bestätigt, das Mauser im Mai 2018 wegen sexueller Nötigung in drei Fällen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt hatte. Er hatte demnach eine Sängerin in seinem Büro auf das Sofa gestoßen und trotz Gegenwehr sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen.
Der aus Straubing stammende Hochschulmanager, der auch österreichischer Staatsbürger ist, beantragte, seine Strafe in Österreich statt in Bayern absitzen zu können. Laut dem Salzburger Gerichtssprecher verzögerte sich die Haft jedoch, weil der 67-Jährige gesundheitliche Gründe geltend machte. Außerdem seien notwendige medizinische Untersuchungen wegen der Corona-Pandemie verzögert worden. Nach dem jüngsten Gutachten könne Mauser keine Rechtsmittel mehr gegen den Haftantritt einlegen, sagte der Gerichtssprecher.
Mauser führte von 2003 bis 2014 die Musikhochschule München. Danach leitete er bis 2016 das Mozarteum in Salzburg.