Erdbeben
Helfer aus Bayern brechen zu Einsatz in Erdbebengebiet auf
8. Februar 2023, 12:08 Uhr aktualisiert am 8. Februar 2023, 13:10 Uhr
Auch Helfer aus Bayern unterstützen die Rettungskräfte nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Von den Flughäfen München und Nürnberg haben sich am Mittwoch mehrere Helfer auf den Weg in die Türkei aufgemacht. Auch Hilfsgüter aus dem Freistaat sind unterwegs in das Erdbebengebiet.
Ein dreiköpfiges Team der Hilfsorganisation Humedica aus Kaufbeuren im Allgäu brach am Mittwoch in München auf. Die Helfer wollten über Istanbul nach Adana fliegen und dann je nach Zustand der Straßen mit einem Auto das Erdbebengebiet erreichen, wie Uwe Grunert von Humedica erklärte. Das Team besteht demnach aus zwei Ärzten und einem Koordinator. Vor Ort möchten sie sich zunächst einen Überblick verschaffen und mit anderen Hilfsorganisationen austauschen. Eine knappe Woche wollten sie in der Türkei bleiben und dann je nach Bedarf ein Ärzteteam hinterher schicken, sagte Grunert.
Von Nürnberg aus brach zudem ein Team des RKT Rettungsdienstes nach Adana im Süden der Türkei auf. Die fünf Ärzte und Sanitäter des privaten Rettungsdienstanbieters aus Regensburg wollen ebenso zunächst die Lage in den betroffenen Gebieten erkunden und in Kliniken medizinische Hilfe leisten, wie ein Sprecher sagte. Vom Flughafen Nürnberg aus werden zudem rund 120 Notstromaggregate in die Türkei geliefert. Ein erster Teil davon wurde am Mittwoch in ein Flugzeug nach Istanbul verladen, wie ein Sprecher des Flughafens mitteilte. Die Geräte wurden den Angaben zufolge von einem Spender aus der Region Ansbach zur Verfügung gestellt.
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) wies unterdessen darauf hin, dass Hilfe für die betroffenen Menschen in der Türkei und Syrien möglichst zielgerichtet sein müsse. "Viele Menschen möchten jetzt helfen, doch nicht jede Hilfe ist zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll", teilte ein Sprecher mit. Das BRK nehme derzeit keine Sachspenden an. Denn dringend benötigte Strukturen für Logistik- und Hilfsleistungen dürften nicht unnötig belastet oder gar blockiert werden. Geld zu spenden, sei effektiver und eine Geldspende flexibler und bedarfsgerechter einsetzbar als Sachspenden.
Nach den verheerenden Beben suchen Helfer weiter fieberhaft nach Menschen unter den Trümmern. Ein Kampf gegen die Zeit und gegen eisige Temperaturen. Tausende Gebäude stürzten ein, mehr als 10.000 Menschen starben laut Angaben vom Mittwochmittag. Bisherigen Informationen zufolge wurden in der Südtürkei und in Nordsyrien zudem mehr als 40.000 Menschen verletzt.