Brutale Gewalttat

Knapp acht Jahre Haft für Mordversuch an eigenem Baby


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Der Angeklagte gestand. (Archivbild)

Von dpa

Weil er auf äußerst brutale Weise versucht hat, sein knapp zwei Monate altes Kind zu töten, ist ein 39-Jähriger vom Landgericht Bamberg zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Zudem wurde die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet. Dies sei eine der verabscheuungswürdigsten Taten, die sie zu verhandeln hätten, sagte die Vorsitzende Richterin Marion Schmidt bei der Verurteilung unter anderem wegen versuchten Mordes und Misshandlung von Schutzbefohlenen. "Die Handlung ist menschlich nicht nachvollziehbar."

Der Angeklagte hatte den Jungen nach Überzeugung der Strafkammer aus tiefer Ablehnung und aus Ärger über seine Lebensgefährtin in der gemeinsamen Wohnung in Zeil am Main (Landkreis Haßberge) mit brutaler Gewalt schwer verletzt. An einem Abend im April dieses Jahres kam er mit seiner Lebensgefährtin von einer Feier nach Hause und soll verärgert gewesen sein, dass sich seine Partnerin dort gut unterhalten hatte. Zugleich soll er sich am Schreien des Kindes beim Einschlafen gestört haben. Den Jungen ließ er nach Überzeugung des Gerichts daraufhin aus rund zwei Metern Höhe auf den Boden fallen und fügte ihm zudem diverse Knochenbrüche zu.

Ein Nachbar hörte einen lauten Schlag und verständigte die Polizei. Selbst als kurz darauf Polizisten in der Wohnung waren, soll der Iraner noch versucht haben, das Kind zu töten. Nur zu viert gelang es den Polizisten, den Mann zu stoppen. Auch die Beamten verletzte der Mann dabei zum Teil.

Der Junge wurde rund eine Woche stationär im Krankenhaus behandelt. Ob er bleibende Schäden mit sich tragen wird, ist unklar. Die Folgen für die Mutter und das Kind seien immens, sagte Richterin Schmidt. Die Frau habe das Vertrauen in Paarbeziehungen verloren. "Sie wird auf Jahre damit beschäftigt sein, das Geschehene zu verarbeiten."

Welch brutale Gewalt der Mann bei seiner Tat ausübte, wurde auch durch die Aussage von zwei beteiligten Polizisten deutlich, die den Vorfall vor Gericht schilderten. Sie habe Polizisten selten so erschüttert und betroffen erlebt, wie bei den Schilderungen in diesem Fall, sagte die Vorsitzende Richterin. Die beiden jungen Beamten zeigten sich verstört vom Verhalten des Mannes, da er an dem Abend keinerlei Einsicht gezeigt haben soll, etwas Falsches getan zu haben.

Durch eine Verständigung mit Gericht und Staatsanwaltschaft hatten die Verteidiger des Mannes eine Höchststrafe von acht Jahren ausgehandelt. Im Gegenzug gab der Angeklagte ein umfassendes Geständnis ab. Der Mutter des Kindes ersparte er so eine Aussage vor Gericht. Während des Prozesses zeigte der Mann laut Richterin Schmidt zudem glaubhaft Reue. Ohne ein solches Verhalten hätte die Haftstrafe für den 39-Jährigen auch zweistellig ausfallen können, sagte sie.

Der Mann hatte die Tat weitgehend eingeräumt, einen Tötungsvorsatz bei seinem Angriff auf den Jungen aber bestritten. Da der Angeklagte laut einem Gutachter alkoholabhängig ist und bereits zuvor betrunken gewalttätig geworden war, soll er in einer Entziehungsanstalt untergebracht werden.


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