Ermittlungen

Knaus Tabbert trennt sich von Zulieferern und adressiert Bestechungsvorwürfe


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Der 43-jährige Radim Ševčík soll künftig als Chief Financial Officer (CFO) bei Knaus Tabbert arbeiten.

Von Redaktion idowa

Der Freizeitmobil-Hersteller Knaus Tabbert erweitert den Vorstand, äußert sich aber auch genauer zu den Bestechungsvorwürfen gegen zwei Ex-Führungskräfte sowie zu den Ermittlungen. Unter anderem hat sich die Firma von mehreren Zulieferern getrennt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Jandeslbrunner Unternehmens vom Donnerstagmorgen hervor.

Demnach hat der Aufsichtsrat Radim Ševčík, der erst kürzlich zum Finance Director ernannt worden war, nun zum Chief Financial Officer (CFO) der Knaus Tabbert AG bestellt. Ševčík soll die Position von CEO Wim de Pundert übernehmen, der sich jetzt laut eigener Aussage "noch stärker auf vertriebliche und operative Themen konzentrieren" will. Radim Ševčík hat zuvor bei internationalen Unternehmen wie der Boston Consulting Group (BCG) und Merrill Lynch gearbeitet, zuletzt war er vier Jahre als Investment Officer für HTP Investments tätig. CEO Wim de Pundert sagte, er und Ševčík würden sich nun "mit aller Kraft dafür einsetzen, eine nachhaltige Strategie der Festigung unserer Marktposition mit einem besonderen Fokus auf gesunde Profitabilität einzuführen.”

Bestechungsvorwurf: Task-Force eingesetzt und externe Firma engagiert

Zu den noch immer über dem Unternehmen schwebenden Bestechungsvorwürfen gegen zwei inzwischen entlassene Führungskräfte, die eigentlich Teil des Vorstands hätten werden sollen, erklärte Knaus Tabbert, man habe betriebsintern "eine Task-Force eingesetzt, welche die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft unterstützt und parallel dazu eigene Untersuchungen" führen soll. Zudem betonte die Firma erneut, man sei "aktuell nicht Gegenstand der Untersuchung", sondern Geschädigter. Der jetzige Vorstand sei "zu keinem Zeitpunkt in die vorgeworfenen kriminellen Handlungen involviert" gewesen und könne diese deshalb unbefangen aufklären.

Dafür habe man "unter anderem das Unternehmen Alvarez & Marsal als forensischen Berater mandatiert." Dieses soll nun das Ausmaß und die Auswirkungen der Affäre ermitteln "und Maßnahmen zum Schutz vor zukünftigen Vorfällen" implementieren. Das Unternehmen habe außerdem die Zusammenarbeit mit allen Zulieferern, mit denen die beiden Ex-Vorstände mutmaßlich zusammengearbeitet haben, beendet. "Darüber hinaus wird Knaus Tabbert entsprechende rechtliche Schritte, einschließlich Schadenersatzklagen und Strafantrag, einleiten", hieß es in der Pressemitteilung weiter.