Kriminalität
Mordprozess fast 25 Jahre nach der Tat muss neu beginnen
12. Dezember 2024, 3:30 Uhr
Nach fast 25 Jahren steht ein Mann in München für den gewaltsamen Tod seiner Ehefrau vor Gericht - doch die Verhandlung ist bereits nach wenigen Minuten unterbrochen worden. Die Verteidiger bemängelten vor dem Landgericht München I zum einen, dass kein Dolmetscher anwesend sei. Zum anderen beantragten sie die Aussetzung des Verfahrens, weil die 207-seitige Anklageschrift nicht ins Türkische übersetzt worden sei. Das Gericht beschloss daraufhin eine längere Pause, um einen Dolmetscher zu organisieren.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem in der Türkei geborenen, aber seit Jahrzehnten in Deutschland lebenden Angeklagten Mord vor. Er soll die Mutter der vier gemeinsamen Kinder im Februar 2000 "aus Eifersucht und übersteigertem Besitzdenken" mit einem unbekannten Mittäter erdrosselt haben, weil die Frau sich nach Jahren der Demütigungen und Misshandlungen von ihm getrennt und sich ein eigenes Leben samt neuem Partner aufgebaut hatte. Das Opfer, das mit dem mutmaßlichen Täter mit 15 Jahren in der Türkei zwangsverheiratet worden war, starb mit 28 Jahren.
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