Trotz saisonüblichem Anstieg
Niedrigste Arbeitslosenzahl im Dezember seit 1980
4. Januar 2019, 12:37 Uhr aktualisiert am 4. April 2023, 18:05 Uhr
Die Arbeitslosenquote in Bayern ist von November auf Dezember leicht angestiegen. Die Quote liegt damit zum Jahresende bei 3,2 Prozent. Grund dafür ist laut Statistik wohl die Winterarbeitslosigkeit vieler Männer im Freistaat. Dennoch sind die Zahlen so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der Arbeitsmarkt kann also zum Jahresschluss Rekordzahlen verbuchen.
Laut der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg geht es dem Arbeitsmarkt in Bayern zum Ende des Jahres sehr gut. Der Freistaat verzeichnet die geringste Arbeitslosigkeit in einem Dezember seit 1980. Die Zahl der Arbeitslosen ist aber dennoch wie im Dezember üblich angestiegen: 203.256 Personen und damit 6.274 mehr als im November waren arbeitslos gemeldet. Entsprechend dem bekannten saisonalen Muster steigt die Arbeitslosigkeit bei Männern deutlich an (+ 6.649 beziehungsweise 6,3 Prozent), während sie bei den Frauen sogar leicht zurückgeht (- 375 beziehungsweise 0,4 Prozent). Männer arbeiten eher in Berufen, die von Winterarbeitslosigkeit betroffen sind.
Weiter soll der Bestand der Arbeitslosen immer geringer werden. Die Lage am Arbeitsmarkt zeige sich im Jahresverlauf durchgängig positiv. Die Agentur rechnet in den nächsten Monaten mit einem Aufwärtstrend.
- Arbeitslosenzahl im Dezember: + 6.274 auf 203.256 (+ 3,2 Prozent)
- Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: - 10.354 (- 4,8 Prozent)
- Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +/- 0 bei 2,7 Prozent
- Arbeitslosenquote gegenüber Vorjahr: - 0,2 Prozentpunkte
Stadt Straubing hat die meisten Arbeitslosen in Ostbayern
Die absolute Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat in allen Regierungsbezirken gesunken, im Vergleich zum Vormonat allerdings stagnieren oder steigen die Quoten. In der Oberpfalz ist die Arbeitslosenquote von 2,3 auf 2,5 Prozent gestiegen. Auch in Niederbayern verzeichnet die Agentur einen Anstieg um 0,3 Prozent auf 2,8 Prozent.
Fünf der sieben Regierungsbezirke weisen eine Quote von unter 3 Prozent auf. Lediglich Oberfranken und Mittelfranken kommen mit 3,1 und 3,3 Prozent nicht unter diese Marke.
Betrachtet man die Ebene der Kreise und Städte, so weist die Stadt Straubing in Ostbayern genauso wie im November mit die höchste Arbeitslosenquote auf - sie liegt bei 4,5 Prozent. Insgesamt sind hier aktuell 1.212 Arbeitslose gemeldet. Dagegen hat der Landkreis Straubing-Bogen mit 2,3 Prozent eine der niedrigsten Quoten. Noch niedriger liegen die Arbeitslosenquoten im Landkreis Cham mit 2,2 Prozent und im Kreis Regensburg mit 1,8 Prozent. Bei den größeren Städten hat Landshut eine Quote von 4,1 vorzuweisen, in Regensburg liegt sie bei knapp 3,2 Prozent. Diese Zahlen sind weitestgehend stabil und weisen keine signifikanten Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren auf.
Mehr als die Hälfte der Stellen für Fachkräfte ausgeschrieben
Laut Statistik sind aktuell 126.919 offene Stellen im Bestand der bayerischen Arbeitsagenturen eingetragen. "Das sind 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders nachgefragt werden Fachkräfte. Nur 18 Prozent der offenen Stellen sind für Helfer ausgeschrieben, 64 Prozent für Fachkräfte und weitere 18 Prozent für Spezialisten und Experten", berichtet der Geschäftsführer der Agentur Holtzwart.