Freizeit
Schlittenfahren ist Kinderkram? Experten warnen vor Unfällen
23. Januar 2025, 14:37 Uhr
Skifahren ist teuer und der Klimawandel bringt Schneemangel: Immer öfter steigen Menschen um auf Schlittenfahren oder Rodeln. Das geht schon bei wenig Schnee, ist klimafreundlich und gilt als leichter Wintersport auch für Kinder. Doch die rasante Fahrt endet alljährlich für zahlreiche Menschen im Krankenhaus.
Gerade erst vor eineinhalb Wochen kamen drei Deutsche im österreichischen Pinzgau von der präparierten Bahn am Wildkogel ab und stürzten bis zu 25 Meter in die Tiefe. Retter brachten sie in Krankenhäuser. Allein am Neujahrstag verunglückten in Österreich sechs Menschen, davon drei kleine Kinder.
"Beim Rodeln glauben die Leute: Ich setz' mich drauf und dann passt das schon. Schlittenfahren oder Rodeln kann doch jeder. Aber da lauern Gefahren", warnte der Vorsitzende des Bayerischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit, Thomas Holz, am Wallberg im oberbayerischen Rottach-Egern.
Allein am vergangenen Sonntag sei die Bergwacht zu drei Einsätzen am Blomberg bei Bad Tölz ausgerückt, weil Rodler unter anderem Schnittwunden und Kopfverletzungen erlitten. "Allein daran sieht man: Das nimmt zu", sagte Holz. Ein Grund: Immer mehr Wintersportorte bieten neben Winterwandern auch Rodeln an - ein Teil des Umstiegs auf sanften Tourismus im Zeichen des Klimawandels.
"Bei den Verletzungen stehen Knochenbrüche, Prellungen und Stauchungen im Vordergrund", sagt Stefan Winter, Ressortleiter für Sportentwicklung beim Deutschen Alpenverein (DAV).
Laut dem österreichischen Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) landen jährlich rund 2.200 Menschen nach Rodelunfällen im Krankenhaus. "Das sind rund zwölf Verletzte pro Tag während der Rodelsaison", erläuterte das Kuratorium. Rund 75 Prozent der Betroffenen trugen demnach keinen Helm, acht Prozent erlitten Kopfverletzungen.
Dennoch fordert das Bayerische Kuratorium keine generelle Helmpflicht, sondern setzt das in die Eigenverantwortung der Menschen. Eine Helmpflicht sei gerade bei dieser Freizeitsportart kaum umsetzbar, sagte Winter.
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