Ostbayern
So entwickelt sich die Hochwasserlage in den kommenden Tagen
4. August 2020, 14:10 Uhr aktualisiert am 4. August 2020, 12:06 Uhr
In Bayern regnet es seit Montagabend kräftig. Erst im Tagesverlauf wird es langsam trocken. In Oberbayern ist es bereits zu Überschwemmungen gekommen. Wie sieht in Ostbayern die Hochwasserlage aus?
Dauerregen ließ die Flüsse am Alpenrand schneller steigen als gedacht. Hauptsächlich im Landkreis Rosenheim kam es zu erheblichen Überschwemmungen. Die Feuerwehren mussten dort bis Montagmorgen rund 200 Mal ausrücken. Unter anderem mussten die Einsatzkräfte die viel befahrene A8 zwischen Salzburg und München bei Frasdorf wegen der Wassermassen in beiden Richtungen vollständig sperren.
Lesen Sie hierzu Überflutungen: A8 nach starken Regenfällen gesperrt
In Ostbayern ist die Lage noch entspannt. Der Schwerpunkt liegt dieses Mal in Südostbayern, wie Katja Moritz, Sprecherin des Hochwassernachrichtendienstes Bayern auf idowa-Nachfrage mitteilte. Wie sich die Hochwasserlage in den kommenden Tagen entwickeln wird, lesen Sie in unserem Überblick.
Landkreis Passau
Im Landkreis Passau wurde am Dienstag an der Donau die erste Warnstufe erreicht. Es besteht die Gefahr, dass die Pegel Passau/Donau und Passau/Ilzstadt laut des Hochwassernachrichtendienstes Bayern (HND) bis zum Mittwochmorgen Meldestufe 4 erreichen könnten. Danach sollen die Pegelstände wieder fallen. Der Pegel Passau Marienbrücke/Inn wird am Mittwochmorgen die Meldstufe 2 und 3 erwarten. Auch danach ist die Tendenz fallend.
Landkreis Landshut
Für den Landkreis Landshut gibt es aktuell eine Vorwarnung. Die Niederschläge führten laut (HND) zu teilweise steilen Anstiegen der Wasserstände in den Gewässern. Nach aktueller Vorhersage wird der Pegel Landshut Birket/Isar am Dienstagabend die Meldestufe 1 überschreiten. Es kommt stellenweise zu kleineren Ausuferungen. Der Scheitel wird voraussichtlich am Mittwochvormittag erreicht. Nach aktuellem Stand schließt der HND noch nicht aus, dass die Flutmulde anspringt. Bei allen tiefer gelegenen Gebiete in Landshut kann das steigende Grundwasser zu einer Gefahr werden. Der HND empfiehlt, tiefer gelegene Räume zu kontrollieren.
Lesen Sie hierzu mehr Hochwasserwarnung: Pegelstände in Landshut werden überschritten
Landkreis Deggendorf
Nicht nur für den Landkreis Landshut hat der HND eine Vorwarnung herausgegeben, sondern auch für den Landkreis Deggendorf. An der Donau ist laut Katja Moritz der Pegelstand aktuell unter der Meldestufe 1. Diese Meldestufe kann allerdings eventuell am Donnerstag erreicht werden. An der Isar bei Plattling sieht die Lage anders aus. Der Pegel soll dort am Dienstagnachmittag die Meldestufe 1 überschreiten. Die Tendenz in den kommenden Tagen ist weiter steigend.
Landkreis Freising
Eine Warnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen gilt für den Landkreis Freising. Der Pegel in Freising wird die Meldestufe 2 überschreiten. Laut HND ist ein Scheitel von rund 3,10 Meter zu erwarten. In Berg/Sempt wurde die Meldestufe 1 überschritten, der Scheitel ist mit etwa 1,45 Meter ist am Dienstagmittag zu erwarten.
Landkreis Kelheim
Bislang gibt es für den Landkreis Kelheim keine Warnung. Nach derzeitiger Erkenntnis ist es nicht auszuschließen, dass im oberen Bereich die Meldestufe 1 knapp erreicht wird.
Landkreis Dingolfing-Landau
Für den Landkreis Dingolfing-Landau gibt es bislang keine Hochwasserwarnung. Laut Katja Moritz wird der Pegel unter der Meldestufe 1 bleiben.
Landkreis Straubing-Bogen
Im Landkreis Straubing-Bogen steigen die Pegelstände leicht. So wie es aussieht, werden die Pegel unter der Meldestufe bleiben, wie Katja Moritz mitteilt.
Landkreis Cham
Der Landkreis Cham bleibt höchstwahrscheinlich vom Hochwasser verschont, weil die Niederschlagsmenge gering ist.
Landkreis Regensburg
Die Pegelstände im Landkreis Regensburg befinden sich aktuell im normalen Bereich. An der oberen Donau gibt es Anstiege. Eventuell wird dort laut Katja Moritz Meldestufe 1 erreicht. Bei Regensburg werden die Pegelstände weit unterhalb der Meldestufe 1 bleiben.
Wettervorhersage für die kommenden Tage
Der Deutsche Wetterdienst kündigte an, dass es noch am Dienstag zu teils unwetterartigem Dauerregen kommen werde. "Der meiste noch zu erwartende Regen fällt bis Mittag und teilweise innerhalb weniger Stunden in schauerartiger Form." Am Dienstagnachmittag würden die Niederschläge nachlassen. In den kommenden Tagen soll es keine Niederschläge geben. Das soll zu einer Entspannung der Hochwasserlage führen.