Die aktuelle Lage

Hochwasser in Ostbayern - alles Wichtige im Newsblog

Das Hochwasser hat Niederbayern und die Oberpfalz schwer getroffen. In vielen Orten ist nun Aufräumen angesagt. Durch die erneuten Regenfälle könnten die Pegel wieder steigen. Fluten erwarte der HND allerdings nicht.


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Ein Helfer geht, nachdem das Hochwasser der Donau bei Passau etwas zurückgegangen ist, durch eine Gasse mit Sandsäcken vor den Häusern. 

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Land unter in Bayern: Die starken Niederschläge in der vergangenen Woche haben in großen Teilen des Freistaats zu Überschwemmungen und Hochwasser geführt. An den Zuflüssen zur Donau gehen die Fluten nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes Bayern (HND) vielerorts langsam zurück. Während Regensburg, Deggendorf, Kelheim, Straubing und Passau den Katastrophenfall ausriefen, war die Einsatzlage im Raum Landshut und Cham glimpflich. Am Wochende vom 8. und 9. Juni haben die Landkreise Deggendorf, Kelheim, Regensburg und Straubing den Katastrophenfall wieder aufgehoben. Ein Überblick. 

Alle aktuellen Informationen zum Hochwasser in Ostbayern finden Sie unter idowa.de/hochwasser

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Samstag Gewitter mit Starkregen und lokalem Unwetter vorhergesagt. Der Hochwassernachrichtendienst rechnete deswegen mit einem Wiederanstieg der Isar, am Sonntagmorgen waren einzelne Wasserstände jedoch nur minimal angestiegen. Eine Meldestufe wurde nicht überschritten. Am Sonntag wird neuer Regen vorhergesagt. Der HND geht davon aus, dass die Niederschläge an den Alpen den Wasserstand an einzelnen Donauzuflüssen und an der Donau bis Montag wieder steigen lässt. Fluten wie am vergangenen Wochenende erwarten die Experten nach Informationen vom Sonntag aber nicht. Die höchste Meldestufe vier wird nirgends vorhergesagt.

Regensburg

Die Hochwasserlage in Regensburg entspannt sich weiter. Bis Mittwochmorgen sank der Donaupegel am Eisernen Steg auf 3,85 Meter und es gilt inzwischen Meldestufe eins. Auch das Grundwasser, das sich vielerorts in Kellern und Tiefgaragen ausgebreitet hat, soll dadurch zurückgehen.

Die Hochwasserschutzelemente bleiben trotz des weiter sinkenden Wasserpegels der Donau zunächst stehen. Der ausgerufene Katastrophenfall wurde am Montag aufgehoben.

Der Pegel der Donau im Landkreis Regensburg ist von Donnerstag auf Freitag um über 60 Zentimeter auf 5,99 Meter zurückgegangen. Die Donau ist damit unter die Meldestufe vier gesunken, teilte das Landratsamt mit. Die Einsatzkräfte seien aber weiterhin vor Ort, bis das Hochwasser vollständig zurückgegangen ist. Am Regen gelte die Meldestufe null – er habe mit 3,29 Meter annähernd seinen normalen Wasserstand erreicht.

Probleme bereitet dem Landratsamt zufolge weiterhin der hohe Grundwasserstand. Der aktuelle Sachschaden könne noch nicht eingeschätzt werden. Große Aufräumarbeiten an der Donau seien erst möglich, wenn sich die Pegelstände vollständig normalisiert haben, dies werde voraussichtlich erst Ende kommender Woche der Fall sein. 

Straubing

Der Pegelstand der Donau in Straubing lag am Mittwochmorgen bei 4,72 Metern, teilte der Hochwassernachrichtendienst mit. Damit gilt Meldestufe eins. Aufgrund der aktuellen Prognosen für die nächsten Tage beendete die Führungsgruppe Katastrophenschutz den Katastrophenfall am Samstagmittag.

Hochwasser in Straubing: Luftaufnahme vom Herzogsschloss

Dieses mit einer Drohne aus der Luft aufgenommene Video zeigt die enormen Wassermassen der Donau in Straubing. Am Sonntag stand der Donaupegel beim Herzogsschloss bereits bei 6,20 Meter - bis Mittwoch werden 7,60 Meter erwartet. 

Frederik Balle

Im Landkreis Straubing-Bogen hat sich die Lage entspannt. Der Wasserpegel hat am Samstagmorgen 6,19 Meter erreicht und ist damit unter die Meldestufe vier gefallen. Es wird erwartet, dass die Meldestufe eins am Montag unterschritten wird. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz hat deshalb den Katastrophenfall um 10 Uhr aufgehoben. In Pfelling an der Donau wurde am Samstagabend die Meldestufe drei unterschritten. 

Deggendorf

Der Landkreis Deggendorf hat am Sonntagvormittag den Katastrophenfall aufgehoben. Am Mittwochmittag befand sich der Pegelstand bei 5,44 Metern. Damit gilt Meldestufe zwei. Das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf rechnet damit, dass der Pegel nun langsam weiter abfällt. 

Passau

Das Hochwasser der Donau in der Drei-Flüsse-Stadt Passau geht langsam zurück. Am Mittwochmorgen registrierte der Hochwassernachrichtendienst am Messpunkt Ilzstadt/Donau 7,22 Meter, wie die Experten online veröffentlichten. Am späten Sonntagabend waren noch 7,89 Meter gemessen worden. Am vergangenen Dienstag waren es in der Spitze 9,72 Meter, normal wären etwa 5,50 Meter. Am Dienstag hat die Stadt den Katastrophenfall aufgehoben. 

Hallertau

In Mainburg ist die Abens mittlerweile wieder unter die erste Meldestufe gesunken. Der Pegel der Donau im Landkreis Kelheim lag am Mittwochmorgen bei 4,73 Metern und damit bei Meldestufe eins.

Den Katastrophenfall im Landkreis hat die Führungsgruppe Katastrophenschutz am Samstag um 14 Uhr aufgehoben. Die von der Stadt Kelheim erlassene Allgemeinverfügung bleibt weiterhin erhalten, welche das Betreten von Deichen explizit verbietet. Bei Verstößen sind Bußgelder von bis zu 50.000 Euro möglich.

Landshut

In der Stadt Landshut hat sich die Hochwasserlage mittlerweile entspannt. Größere Schäden im Stadtgebiet sind nicht bekannt. Der Isar-Pegel Landshut-Birket betrug am Mittwochmittag 1,93 Meter. 

Dingolfing-Landau

Der Landkreis Dingolfing-Landau blieb vom Hochwasser weitgehend verschont. Der Hochwassernachrichtendienst (HND) hat am Donnerstagmorgen die Warnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen aufgehoben. 

Cham

Im Landkreis sind alle Pegel am Mittwoch wieder unter die erste Meldestufe gesunken. Die Hochwasserwarnung für den Landkreis ist damit aufgehoben - ein erneuter Wiederanstieg ist laut den Prognosen nicht zu erwarten. Damit hat sich die Aussage von Franz Löffler, wonach der Landkreis wohl "mit einem blauen Auge davonkommen" werde, bewahrheitet. 

1 Kommentare:


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Ralph B.

am 04.06.2024 um 10:23

Danke, eine sehr nützliche Informationsquelle fern ab der elektronischen Gerüchteküchen. Vielleicht wäre im Kontext ein Hinweis auf die kürzlich erschienene Studie des Expertenrats für Klimafragen angebracht.



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