Energie

Verlauf der Stromtrasse SüdOstLink veröffentlicht


Für den oberfränkischen Abschnitt der Stromtrasse SüdOstLink steht nun fest, wo die Kabel verlegt werden sollen. Der Netzbetreiber Tennet stellte seine Pläne am Montag in Hof vor. Konkret geht es um den Verlauf des Erdkabels zwischen Münchenreuth im Landkreis Hof bis nach Marktredwitz (Landkreis Wunsiedel). Bei der Erarbeitung des 55 Kilometer langen Trassenverlaufs seien hunderte Hinweise aus der Öffentlichkeit berücksichtigt worden, teilte das Unternehmen mit. An 13 Stellen seien alternative Trassenverläufe untersucht worden, um den "günstigsten Verlauf für Menschen, Natur und Umwelt" zu ermitteln.

Die Erdkabel führen demnach vorbei an der Stadt Hof über Regnitzlosau in den Bereich Schwarzenbach an der Saale und schließlich über die Region Kirchenlamitz nach Marktredwitz. Tennet werde alle Eigentümerinnen und Eigentümer der betroffenen Grundstücke zu einem persönlichen Gespräch einladen, kündigte das Unternehmen an.

Die Planfeststellungsunterlagen zum Trassenverlauf sollen im Frühjahr bei der Bundesnetzagentur zur Genehmigung eingereicht werden. Dort soll die finale Entscheidung fallen. Die Unterlagen für die weiteren Planungsabschnitte der Trasse sollen im Lauf des Jahres folgen. Die Pläne für den südlichsten Streckenabschnitt liegen bereits seit vergangenen November bei der Bundesnetzagentur.

SüdOstLink soll weiter durch die Oberpfalz bis nach Landshut in Niederbayern führen und überschüssigen Strom aus dem Nordosten Deutschlands in den Freistaat bringen. 2027 könnte es soweit sein. Tennet betonte, der Strom werde "überwiegend aus Windkraft" gewonnen.

Die Stromtrasse ist umstritten, es gab einige Klagen von Kommunen und Grundstückseignern im Zusammenhang mit den Plänen. "Wir müssen das Thema Stromversorgung anders denken, und zwar moderner als nur in riesigen Stromautobahnen", kritisierte ein Sprecher des Landratsamts Wunsiedel die nun bekanntgegebene Entscheidung. "Eine Leitung von Nord nach Süd allein - das kann nicht die Lösung sein."

Besser sei dezentral und regional erzeugter Strom aus erneuerbaren Quellen, wie es der "Wunsiedler Weg" vorsehe. Experten zufolge sei SüdOstLink für Bayerns Stromversorgung nicht notwendig, sagte der Sprecher. Sobald der Planfeststellungsbeschluss vorliege, werde die Wunsiedler Kreisbehörde in Abstimmung mit dem Kreistag eine erneute Klage prüfen.