Blaulicht
Chaos-Odyssee durch Wallersdorf: Ein Lastwagen, vier Unfälle
5. Januar 2017, 9:10 Uhr aktualisiert am 5. Januar 2017, 9:10 Uhr
Als sie die richtige Ausfahrt verpassten, versuchten zwei Lastwagenfahrer auf Umwegen an ihr Ziel zu gelangen. Der Auftakt für eine Irrfahrt, bei der sie nicht weniger als vier Unfälle verursachten.
Was war passiert? Die beiden Männer aus Tschechien sollten am Mittwochabend gegen 19.45 Uhr ein Logistik-Zentrum in Wallersdorf ansteuern. Allerdings verpasste der 54-jährige Fahrer beim ersten Versuch sein Ziel und fuhr mit seinem Lkw weiter in Richtung Ortsmitte. Die dortige Bahnunterführung ist allerdings nicht für derart hohe Fahrzeuge ausgelegt. Der Fahrer versuchte es trotzdem und blieb wenig überraschend an der Brücke hängen. Dabei wurde sein Auflieger stark verschoben. Das war ihm aber offenbar egal: Unbeeindruckt setzte er seine Fahrt in Richtung Pilsting und anschließend Richtung Großköllnbach fort. Unmittelbar vor der dortigen Autobahnauffahrt wurde der durch den vorherigen Unfall bedenklich in Schieflage geratene Planenaufbau jedoch von einer Windböe erfasst. Die Folge: Er wurde gegen einen Autobahnwegweiser geschleudert. Dadurch wurde der komplette Aufbau - bis auf die beiden hinteren Türen, die nun im Fahrtwind pendelten - vom Fahrgestell abgetrennt. Doch auch das schien den Fahrer nicht zu kümmern: Er dachte gar nicht daran, die Polizei zu rufen, sondern setzte seine Fahrt in Richtung Wallersdorf fort.
Auf dem Weg dorthin ließ er jedoch seinen Kollegen das Steuer übernehmen - offenbar wollte er zumindest die Lenk- und Ruhezeiten einhalten. Der 40-Jährige steuerte den Lastwagen dann zurück nach Wallersdorf und nahm diesmal auch die richtige Ausfahrt. Auf dem Weg zum Ziel erfassten die im Wind flatternden hinteren Türen jedoch noch zwei entgegenkommende Autos und beschädigten diese. Wieder hielten es beide Männer nicht für nötig, anzuhalten. Sie setzten ihre Fahrt fort und kamen wenig später am Logistikzentrum an. Dort wurden die beiden Männer auch gleich von der Polizei in Empfang genommen. Gegen beide wird nun wegen Unfallflucht ermittelt. Bei ihrer Odyssee richteten die Männer einen Schaden von insgesamt rund 30.000 Euro an. Verletzt wurde aber zum Glück niemand.