Großeinsatz bewältigt
Fliegerbombe in Landshut erfolgreich entschärft
8. Mai 2024, 15:22 Uhr
Aufatmen in Landshut: Die Fliegerbombe, die am Mittwoch in der Nähe des Hauptbahnhofs gefunden wurde, ist am Donnerstag erfolgreich entschärft worden. Etwa 2.300 Bürger hatten während der Maßnahmen ihre Wohnungen verlassen müssen. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Alle Informationen zum Nachlesen finden Sie hier in unserem Newsblog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Fliegerbombe wurde am Donnerstagmittag erfolgreich entschärft.
- Die Arbeiten zur Entschärfung haben wie geplant um 10 Uhr begonnen. Um 11.45 Uhr meldete die Polizei, dass die Evakuierungsmaßnahmen abgeschlossen sind. Gegen 13.20 Uhr konnte der Sprengmeister Entwarnung geben.
- Etwa 2.300 Anwohner mussten in der Zwischenzeit ihre Häuser verlassen. Auch auf den Verkehr hatte der Sperrradius massive Auswirkungen.
14.25 Uhr: Das war's!
Die Bombe ist entschärft, das Sprengkommando fährt heim - und auch wir verabschieden uns an dieser Stelle von unserem Newsblog. Vielen Dank fürs Lesen, wir wünschen allen Landshutern einen schönen (und ab jetzt hoffentlich entspannten) Feiertag!
14.19 Uhr: OB Alexander Putz bedankt sich bei Einsatzkräften
Auf Nachfrage unserer Redaktion zeigte sich Oberbürgermeister Alexander Putz (CSU) mit dem Ablauf des Einsatzes hochzufrieden. Er sprach den 330 Einsatzkräften, die an den Evakuierungsmaßnahmen und der Entschärfung der Fliegerbombe beteiligt waren, aber auch der verständnisvollen Bevölkerung seinen Dank aus. „Es war alles sehr ruhig, sehr professionell. Ich habe heute nur gehört, dass jeder Handgriff sitzt und alles planmäßig läuft.“ Wie Putz sagte, sei es immer wieder bewundernswert, wie ein Rädchen ins andere greife. „Die Feuerwehr, das THW, die Polizei, die Bahn, die Stadtwerke und die Bauamtlichen Betriebe: Man kann es sich nicht besser wünschen, dass alles so professionell läuft.“
In dem Gebiet, das evakuiert werden musste, sind 2.320 Personen gemeldet, davon 377 Menschen über 78 Jahre, berichtete der Oberbürgermeister. „Inklusive des Seniorenwohnheims war das schon eine Herausforderung. Bereits am Mittwoch waren die Feuerwehr und das THW in dem Gebiet von Tür zu Tür gegangen und hätten den Anwohnern die Situation erklärt. „Es ist toll, wenn das auf diesem Wege kommuniziert wird und nicht nur Postwurfsendungen eingeworfen werden. Heute wurde dann alles noch einmal kontrolliert. Ein großes Dankeschön an alle, die dabei mitgeholfen haben.“
Seinen Respekt sprach Putz auch gegenüber des Entschärfungskommandos aus. „Das muss man sich mal vorstellen: Alle anderen werden evakuiert und drei Männer stehen da und entschärfen die Bombe. Da braucht man schon Nerven, das kennt man sonst nur aus dem Film.“
Der Feiertag habe dem Einsatz gut in die Karten gespielt. Es sei die richtige Entscheidung, die Bombenentschärfung auf den Donnerstag zu legen. „Verkehrssperrungen, Busverkehr, Zugverkehr, die Geschäfte: Das alles wäre an einem Werktag deutlich schwieriger gewesen. Die Einsatzlage ist hervorragend gemeistert worden und ich bin froh, dass alles glimpflich ausgegangen ist. Ein Restrisiko gibt es in solchen Situationen natürlich immer.“
14.02 Uhr: Polizei: Einsatz ist gut gelaufen
Auch Polizeisprecher Günther Tomaschko spricht unter dem Strich von einem "sehr gut gelaufenen Einsatz". Zwar habe es vereinzelt uneinsichtige Anwohner oder Verkehrsteilnehmer gegeben, die den Ablauf verzögert haben, doch in Summe "hatten wir das heute gut im Griff".
13.48 Uhr: Sprengmeister: "Alle Finger sind noch dran"
Sebastian Braun ist der Mann, auf dem heute in Landshut viele Augen ruhten: Er hat die Fliegerbombe in der Nähe des Hauptbahnhofs zusammen mit zwei Team-Kollegen erfolgreich entschärft. Für den erfahrenen Mitarbeiter eines Sprengkommandos nicht der erste derartige Einsatz. Zwar sei keine Bombe gleich, aber: "Dieses Kaliber ist quasi die Standardgröße, die am häufigsten im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurde", sagt er über die Landshuter Bombe.
Trotzdem habe er vor jedem Einsatz Respekt. Respekt, aber keine Angst: "Mein Puls ist da relativ normal, Aufregung und Angst wären in so einer Situation auch nicht gut", sagt er. Für die Entschärfung in Landshut habe er zwischen 30 und 45 Minuten gebraucht. "Man hat gemerkt, dass Wasser eingedrungen ist, aber trotzdem hat alles so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Alle Finger sind noch dran", sagt der Sprengmeister mit einem Lachen. Die Bombe habe sich "ein bisschen gewehrt, aber meine Jungs und ich haben das schon gut gelöst".
13.41 Uhr: Anwohner können in Häuser zurück
Nach der erfolgreichen Entschärfung hebt die Polizei den Evakuierungsbereich in diesen Minuten auf. Anwohner können damit in ihre Wohnungen zurückkehren, auch der Verkehr kann in Kürze wieder fließen.
13.29 Uhr: Die Bombe ist entschärft!
Der Sprengmeister hat seinen Job gemacht: Die Fliegerbombe ist erfolgreich entschärft, meldet die Polizei!
12.14 Uhr: Radfahrer will Absperrung durchbrechen
Am Rande des Sperrbereichs ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Radfahrer hat offenbar versucht, die Absperrung zu durchbrechen, und musste von den Einsatzkräften aufgehalten werden. Der Mann kam dabei zu Sturz. Den Anweisungen der Polizei keine Folge zu leisten, darüber kann Günther Tomaschko nur den Kopf schütteln. "Dafür habe ich absolut kein Verständnis", sagt der Polizeisprecher.
11.56 Uhr: Evakuierung ist abgeschlossen
Laut der Aussage von Polizeisprecher Günther Tomaschko sind die Evakuierungsmaßnahmen mittlerweile abgeschlossen. Ausgebuddelt ist die Bombe auch - damit kann es an die Entschärfung gehen. Wie es nun im Detail weitergeht, entscheidet allerdings nicht die Polizei, sondern der Sprengmeister. Die Entschärfung werde sicher "keine Hauruckaktion", so Tomaschko. Derzeit wird überlegt, wie dabei am besten vorgegangen wird.
11.13 Uhr: Nicht die erste Fliegerbombe in Landshut
Bereits 2017 wurde in der Nähe des Landshuter Bahnhofs (Kreuzung Rupprechtstraße/Luitpoldstraße) eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Laut Polizeisprecher Günther Tomaschko könnte es sich bei der Bombe, die gestern gefunden wurde, um den gleichen Typ handeln. Damals konnte die Bombe gut zweieinhalb Stunden nach Errichtung der Sperrzone entschärft werden. Allerdings waren hier auch weit weniger Personen von der Evakuierung betroffen. Der Sprengmeister sprach im Interview mit unserer Zeitung trotzdem von einer "schweren Geburt". Insbesondere der mechanische Heckzünder habe bei der Entschärfung diverse Probleme bereitet. Hoffen wir, dass die heutige Bombe etwas "kooperativer" ist. Diese wurde übrigens nach ihrer Entdeckung vorerst wieder verschüttet, berichtet Günther Tomaschko. Damit niemand Unbefugtes zu ihr gelangt.
10.48 Uhr: Manche Anwohner weigern sich, zu gehen
Laut Polizeisprecher Günther Tomaschko kommt es momentan zu Verzögerungen, weil sich manche Anwohner weigern, den Gefahrenbereich zu verlassen. Die Einsatzkräfte müssen deswegen Überzeugungsarbeit leisten. "Wir schauen, dass wir das jetzt zügig hinbekommen", sagt Tomaschko. Der Großteil der Betroffenen verhalte sich jedoch sehr kooperativ und zeige Verständnis für die Maßnahmen. Im Hintergrund redet derweil ein Mann auf einen Polizisten ein, weil er unbedingt zum Bahnhof will. "Es würde alles viel schneller gehen, wenn manche etwas einsichtiger wären", so der Polizeisprecher. Insgesamt sind laut ihm heute gut 330 Kräfte im Einsatz. Von der Evakuierung betroffen sind etwa 2.300 Anwohner.
10.41 Uhr: Bauhof stellt Straßensperren auf
Jetzt hilft auch der Bauhof mit und stellt an der Kreuzung Bahnhofstraße Schilder auf, die auf die Sperrung hinweisen. Zu viele Autofahrer haben zuvor versucht, in den abgesperrten Bereich zu fahren. Im nahen Ibis-Hotel, das knapp nicht mehr im Evakuierungsbereich liegt, ist man unterdessen zuversichtlich. Die Frau an der Rezeption geht davon aus, dass die ganze Aktion in ein bis zwei Stunden erledigt ist. Die Polizei ist weniger optimistisch und hat das Einsatzende bislang grob auf 18 Uhr geschätzt.
10.20 Uhr: "Luftunterstützung" von der Feuerwehr
Die Landshuter Feuerwehr unterstützt die Evakuierungsmaßnahmen auch indirekt aus der Luft: Mithilfe einer Drohne überwachen die Helfer den gesperrten Bereich und schauen insbesondere darauf, dass niemand über die Flutmulde hineingelangt. Gesteuert wird die Drohne von der Brücke gegenüber des Bahnhofs aus.
10.05 Uhr: Arbeiten "in vollem Gange"
10 Uhr ist verstrichen - und die Evakuierungsmaßnahmen und Überprüfungen der Gebäude im Sperrradius sind nun "in vollem Gange", teilt die Polizei mit. Auf den Straßen rund um den Hauptbahnhof bietet sich derweil ein ungewohntes Bild: Sie sind leer. Der Bereich wird aktuell geräumt, Autofahrer, die die Sperrung nicht mitbekommen haben, müssen wieder umdrehen.
9.45 Uhr: Polizei informiert bei Einsatzbesprechung
Die Einsatzzentrale für Polizei, Kampfmittelräumdienst, Feuerwehr und Rettungskräfte ist heute die Hauptfeuerwache. Dort findet in Kürze die Einsatzbesprechung für den heutigen Tag statt. Danach wird die Polizei weitere Informationen zum Ablauf der Entschärfung bekannt geben.
9.22 Uhr: Letzte Anwohner machen sich auf den Weg
Langsam wird es ernst: Bis 10 Uhr sollen möglichst alle Anwohner im Evakuierungsbereich ihre Wohnungen verlassen haben. In der Bahnhofstraße steigen ein Mann und sein Sohn mit gepackten Koffern ins Auto. Wie sie den Tag heute verbringen? Das wissen sie noch nicht. "Wir haben einen Zettel an der Tür. Von 10 bis 18 Uhr müssen wir auf jeden Fall hier weg", sagt der Mann, ehe sie losfahren.
9.17 Uhr: Stadt richtet Bürgertelefon ein
Wer auf Hilfe beim Verlassen seines Wohnsitzes angewiesen ist, kann sich bei der Stadt Landshut melden. Als Ansprechpartner und zur Information steht das Bürgertelefon unter der Telefonnummer 0871/96577190 zur Verfügung.
9.12 Uhr: Auswirkungen auf den Verkehr
Die Straßen im Evakuierungsbereich sind vor und während der Entschärfung gesperrt. Das hat auch Auswirkungen auf den Bahn- und Linienbusverkehr. Ein Schienenersatzverkehr wird während der Sperrung des Bahnhofs an der Wittstraße eingerichtet. Bei Zügen der Linien RB33, RE2, RE3 und RE22 müssen sich Reisende laut Bahn auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Es kann auch zu Verspätungen und Ausfällen kommen. Informationen zu den Umleitungen der Stadtbusse werden an den betroffenen Haltestellen angebracht. Bis 10 Uhr gilt der reguläre Fahrplan.
9.08 Uhr: Evakuierungsradius von 500 Metern
Der Evakuierungsbereich rund um die Fundstelle wurde auf einen Radius von etwa 500 Metern festgelegt. Somit sind etwas mehr als 2.000 Bürger von der Maßnahme betroffen. Diese wurden bereits am Mittwoch von der Polizei darüber informiert, dass sie ihre Häuser während der Entschärfung der Bombe verlassen müssen.
Die Arbeiten an der Entschärfung beginnen laut Polizei spätestens um 10 Uhr und dauern voraussichtlich bis circa 18 Uhr. Während dieses Zeitraums darf sich kein Bewohner mehr in dem betroffenen Evakuierungsradius befinden. Wer einen Wurfzettel der Stadt Landshut erhalten hat, muss aus Sicherheitsgründen seine Wohnung, sein Zimmer oder sein Haus im Evakuierungsbereich bis spätestens 10 Uhr verlassen haben.
Wer seinen Wohnsitz bereits verlassen hat oder bei Angehörigen unterkommen kann, wird gebeten, eine Benachrichtigung an seiner Haustür anzubringen. Betroffene sollten darauf achten, dringend benötigte Gegenstände (etwa Medikamente) in ausreichender Menge mitzunehmen. Eine Rückkehr in die eigenen vier Wände ist erst nach Abschluss der Entschärfung und der Aufhebung des Evakuierungsradius möglich.
9.05 Uhr: Willkommen zum Newsblog!
Guten Morgen liebe Leser! Wir berichten heute im Newsblog von der Entschärfung der Fliegerbombe in Landshut. Der 250 Kilogramm schwere Sprengkörper war am Mittwochnachmittag bei Erschließungsarbeiten im Bereich des Bahnhofs gefunden worden. Bekanntlich liegen hier nach wie vor Kampfmittel im Boden, weswegen Bauarbeiten in diesem Bereich stets von Sondierungen begleitet werden. Entdeckt wurde die amerikanische Fliegerbombe laut Polizei gegen 8.50 Uhr im westlichen Bereich des Bahnhofs. Die Entschärfung der Bombe wurde nach Abstimmungen zwischen der Polizei, Experten des Kampfmittelräumdienstes und der Stadt auf den heutigen Donnerstag gelegt, weil dann aufgrund des Feiertages weniger Auswirkungen auf den Verkehr zu erwarten sind.