Eine 20-Jährige verlässt alleine das Deggendorfer Volksfest - dann beginnen ihre Erinnerungen zu verblassen. Nicht viel später treffen Passanten auf sie. Allerdings nicht mehr auf dem Volksfestgelände, sondern bei den Tennisplätzen ein paar hundert Meter daneben. Und dabei hatte sie nicht mehr viel an, bis auf Lederhose und Strumpfhose war sie splitternackt. Kurz darauf bricht sie zusammen. Die Polizei steht vor einem Rätsel.

Sehr dubios klingt der Fall, vor dem die Deggendorfer Polizisten stehen. Denn sie müssen aufklären, was mit der 20-jährigen Frau passiert ist, die alleine das Deggendorfer Volksfest verließ und später, um 0.40 Uhr, halbnackt aufgefunden wurde. Wie die Polizei mitteilt war die junge Frau am Samstag zusammen mit ihren Freunden auf dem Volksfest unterwegs. Ihre Freunde sahen sie zuletzt um 23.30 Uhr, als sie kurz darauf alleine das Fest verließ. Doch so alleine könnte sie vielleicht nicht gewesen sein, denn nach eigenen Angaben hatte sie noch vor dem Weißbierzelt mit einem Mann gesprochen. An alles, was im Anschluss an diese Unterhaltung geschah, kann sie sich nicht erinnern.

Fest steht im Augenblick, dass sie in einem sehr fraglichen und erschöpften Zustand ein paar hundert Meter weiter bei den Tennisplätzen in Richtung Kreisverkehr von Passanten entdeckt wurde. Sie torkelte, schien orientierungslos, war nur mit Lederhose und Strumpfhose bekleidet. Schuhwerk und Oberbekleidung fehlten komplett. Sie war durchnässt und voller Schlamm. Ihr Körper war mit leichten Kratzern übersäht. Vor den Augen der Passanten fiel sie in Ohnmacht. Rettungskräfte brachten die junge Frau kurz darauf in ein nahegelegenes Krankenhaus, in dem sie behandelt und auf weitere Verletzungen untersucht wurde.

Die Untersuchung brachte keine belastbaren Hinweise auf ein Sexual-, Raub- oder Körperverletzungsdelikt hervor. Am Dienstag suchte die junge Frau zusammen mit Polizisten den "Tatort" nochmal auf und tatsächlich konnten sie dort, unweit von der Stelle, an der sie zusammengebrochen war, auch ihre übrige Kleidung finden. Ein Unbekannter hatte die Kleidungsstücke allem Anschein nach entdeckt und sie auf einem Holzstapel gelegt. Die Beamten konnten weder am "Tatort" noch anhand des Zustandes der Kleidung auf einen gewaltsamen Übergriff auf die junge Frau schließen.

Die Frage bleibt also, was mit der Frau passiert ist. Da sie sich selbst nach wie vor nicht mehr daran erinnern kann, was sich zwischen der letzten Unterhaltung mit jenem "ominösen" Mann vor dem Weißbierzelt und ihrem Zusammenbrechen nach Mitternacht ereignet hat, erhofft sich die Polizei mehr Details aus der Bevölkerung.

Polizei bittet um Mithilfe

Die Polizei wendet sich an Volksfestbesucher und Passanten, die in der Nacht auf Sonntag gegen Mitternacht im Bereich des Deggendorfer Volksfestes oder auf dem Weg vom Festgelände über den Parkplatz hinweg in Richtung Tennisheim verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben: Wer hat zudem außerhalb des Festzeltes in Richtung der Tennisanlage Unterhaltungsversuche von Männern mit der 20-jährigen Frau beobachten können? Wer hat die junge Frau vom Festgelände weg in Richtung Tennisheim flotten Schrittes gehend, bzw. laufend oder flüchtend gesehen?

Die Polizei bittet außerdem um Zeugenhinweise zu dem unbekannten Mann, der nach Angaben der jungen Frau zwischen 1,70 und 1,85 Meter groß und braungebrannt war. Er hatte ein Tattoo auf dem Unterarm und sprach akzentfrei Hochdeutsch. In Begleitung dieses Unbekannten soll wiederum ein weiterer Mann gewesen sein, der die Unterredung verfolgte.

Hinweise bitte an die Deggendorfer Polizei unter der Telefonnummer 0991/38960.