Kripo ermittelt
Inhaftierter der JVA Straubing soll Mithäftling schwer verletzt haben
17. Dezember 2024, 15:17 Uhr
Ein Inhaftierter soll einen anderen Insassen am Sonntagvormittag bei einer Auseinandersetzung schwer verletzt haben. Nun ermitteln die Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes.
Gegen 9 Uhr hätten Mithäftlinge den schwer am Kopf verletzten 46-Jährigen am Boden liegend in seiner Zelle aufgefunden, teilt die Polizei in einer Pressemitteilung mit. Hinzugerufene Mitarbeiter der JVA hätten den Rettungsdienst alarmiert, der den Verletzten in ein umliegendes Krankenhaus eingeliefert hätte.
Ersten Ermittlungen ergaben, dass kurz vor dem Auffinden des Verletzten ein 42-jähriger Insasse die Zelle des 46-Jährigen betreten hätte, hier sei es wohl zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden gekommen. Der 42-Jährige befinde sich inzwischen in Einzelhaft. Gegen ihn werde wegen Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Der Verletzte werde auch zwei Tage nach dem Vorfall laut Polizei noch im Krankenhaus behandelt.
Eine rechtsmedizinische Untersuchung soll Erkenntnisse liefern
Unter anderem eine rechtsmedizinische Untersuchung sowohl beim Beschuldigten als auch beim Geschädigten soll weitere Hinweise zu den Hintergründen der Tat geben. Das Motiv und der genaue Tatablauf seien Gegenstand der Ermittlungen.
Bereits am 13. Dezember sei es zu einem weiteren Übergriff gekommen. Hierbei hätten Mithäftlinge einen verletzten 42-Jährigen in seiner Zelle gefunden. Dieser hätte eine Platzwunde am Kopf gehabt, welche im hauseigenen Spital behandelt werden konnte, teilt die Polizei mit. Zuvor hätte ein 22-jähriger Mithäftling die Zelle des Verletzten betreten und diesen angegriffen. Auch wegen eines etwaigen Zusammenhangs beider Fälle wird ermittelt.
Der Leiter der Justizvollzugsanstalt Straubing teilte auf dpa-Anfrage mit, die Angriffe hätten sich während des sogenannten Aufschlusses ereignet, bei dem die Häftlinge einander besuchen dürfen. Zu den Hintergründen und einem möglichen Zusammenhang gebe es bislang keine Informationen. Die Vorfälle würden durch die Anstalt aber "umfassend intern aufgearbeitet".