Aus der Türkei
Nach Ausbruch aus BKH Straubing: Letzter Flüchtiger zurück in Deutschland
28. Januar 2025, 10:13 Uhr
Nach der Flucht aus dem Bezirkskrankenhaus (BKH) Lerchenhaid im vergangenen August wurde jetzt der letzte Beschuldigte aus der Türkei auf dem Luftweg nach Deutschland abgeschoben. Wie das Polizeipräsidium Niederbayern am Dienstag mitteilt, seien damit sämtliche Beschuldigte in deutscher Haft.
Wie mehrfach berichtet, kam es im August 2024 zu einer Flucht von vier untergebrachten verurteilten Straftätern aus dem BKH in Straubing. Trotz sofort eingeleiteter polizeilicher Fahndungsmaßnahmen im Umfeld des Bezirksklinikums konnten die vier Flüchtigen zunächst nicht festgenommen werden. Anhand intensiver Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Straubing in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg, unter anderem durch eine Öffentlichkeitsfahndung und Haftbefehle, konnten bis Anfang September alle vier Flüchtigen in Österreich und der Türkei wieder festgenommen und teilweise auch bereits nach Deutschland überstellt werden.
Am Freitag wurde auch der letzte Flüchtige, ein 28-jähriger Kosovare, der zusammen mit einem 31 Jahre alten Bosnier am 30. August in einem Migrationszentrum in der Stadt Edirne in der Türkei festgenommen worden war, nach Deutschland überstellt. Die Überstellung erfolgte im Rahmen einer Abschiebung aus der Türkei per Direktflug. Vorausgegangen waren mehrere verwaltungsrechtliche Verfahren in der Türkei, in deren Rahmen sich der Beschuldigte gegen seine Auslieferung wehrte, letztlich jedoch unterlag.
Nach Vorführung am Amtsgericht Regensburg am 25. Januar wurde er in eine bayerische Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Somit befinden sich zwischenzeitlich alle vier Beschuldigten in deutscher Untersuchungs- beziehungsweise Strafhaft. Die Staatsanwaltschaft Regensburg bereitet derzeit den zeitnahen Abschluss des Ermittlungsverfahrens vor. Ein Termin für die Gerichtsverhandlung stehe aktuell noch nicht fest, teilt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mit.
An den Fahndungsmaßnahmen waren neben dem Polizeipräsidium Niederbayern und der Staatsanwaltschaft Regensburg unter anderem die Zielfahndung des Bayerischen Landeskriminalamts, Verbindungsbeamte des Bundeskriminalamts in der Türkei sowie verschiedene österreichische und türkische Polizei- und Justizbehörden beteiligt.