Toter in Grünthal identifiziert

Todesursache nach Obduktion weiter unklar


Bei einem Einsatz nahe Regensburg wird ein Polizist verletzt, der Tatverdächtige stirbt noch vor Ort. Das Bayerische Landeskriminalamt ermittelt (Symbolbild).

Bei einem Einsatz nahe Regensburg wird ein Polizist verletzt, der Tatverdächtige stirbt noch vor Ort. Das Bayerische Landeskriminalamt ermittelt (Symbolbild).

Von Hanna Gibbs

Weiter unklar ist, woran der Mann gestorben ist, der am Sonntagabend während eines Polizeieinsatzes im Wenzenbacher Gemeindeteil Grünthal (Kreis Regensburg) ums Leben gekommen ist. Die am Montag durchgeführte Obduktion des Mannes habe keine eindeutige Todesursache ergeben, teilte Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Regensburg, am Dienstag mit.

Es seien weder Anzeichen eines Herzinfarkts noch unmittelbaren Erstickens festgestellt worden. Anzeichen intensiver Gewaltanwendung seien - mit Ausnahme von Haltespuren an den Armen - nicht feststellbar gewesen. Derzeit werde durch chemisch-toxikologische und feingewebliche Untersuchungen überprüft, ob der Verstorbene möglicherweise unter Medikamenten- und/oder Betäubungsmitteleinfluss stand, erklärte Oberstaatsanwalt Rauscher.

Beides könne nach Aussage des Instituts für Rechtsmedizin Erlangen in Kombination mit dem Umstand, dass der Verstorbene auf dem Bauch lag, zum Tode geführt haben. Zudem wurden die Vorermittlungen auf die medizinische Vorgeschichte des Verstorbenen erstreckt. Mit einem Ergebnis der beauftragten Untersuchungen ist erst in mehreren Wochen zu rechnen.

Identität des Toten festgestellt

Festgestellt ist mittlerweile die Identität des Verstorbenen: Es handelt sich um einen 31-jährigen deutschen Staatsangehörigen aus Regensburg, wie Rauscher mitteilte. Zudem wurde zwischenzeitlich bekannt, dass die eingesetzten Beamten der Polizeiinspektion Regensburg Süd informiert worden waren, dass der Verstorbene bei dem vorausgegangenen vermeintlichen Angriff auf den Kopf des 28-jährigen Manns möglicherweise eine Eisenstange verwendet hatte. Rauscher wies daraufhin, dass gegen die eingesetzten Polizeibeamten weiterhin kein konkreter Tatverdacht einer Straftat bestehe. Die laufenden Vorermittlungen würden fortgesetzt.

Der Festnahme am Sonntagabend war ein Notruf vorausgegangen: Eine Frau hatte der Polizei mitgeteilt, dass im Bereich zwischen Brandlberg und Grünthal ein 28-jähriger Mann am Kopf verletzt worden sein soll. Ein tatverdächtiger Mann flüchte in Richtung Grünthal. Kräfte der Polizeiinspektion Regensburg Süd waren daraufhin ausgerückt und trafen die beschriebene Person wenig später in der Brandlbergstraße in Grünthal an. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen widersetzte der Mann sich der Festnahme mit Gewalt, wodurch ein Polizeibeamter eine Kopfverletzung erlitt.

Im weiteren Verlauf sei der Verdächtige zu Boden gebracht und zunächst an den Händen gefesselt worden, erklärten die Staatsanwaltschaft Regensburg und das Polizeipräsidium Oberpfalz in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Trotz Fesselung habe sich der Mann weiterhin gewehrt, weshalb er, nach Hinzukommen einer weiteren Streife der Polizeiinspektion Regensburg Nord, auch an den Füßen gefesselt werden sollte.

Währenddessen sei der Verdächtige aus noch unbekannter Ursache bewusstlos geworden und habe letztlich aufgehört zu atmen. Die Ermittlungen hat aus Gründen der Objektivität das Bayerische Landeskriminalamt übernommen.

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