Cham

Woher kamen die K.o.-Tropfen?


Erst im Sommer hat ein Bündnis aus Sana Kliniken, Landkreis und Polizei und Verbänden die Aktion "k.o. den Tropfen" ins Leben gerufen.

Erst im Sommer hat ein Bündnis aus Sana Kliniken, Landkreis und Polizei und Verbänden die Aktion "k.o. den Tropfen" ins Leben gerufen.

Mit Schwindelgefühlen haben sich fünf junge Leute am Wochenende in der Diskothek herumschlagen müssen. Nun sucht die Polizei nach Verdächtigen, die ihnen K.o.-Tropfen verabreicht haben könnten.

Könnte eine Clique am Freitag von K.o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt worden sein? Dieser Frage geht derzeit die Chamer Polizei nach (wir berichteten). Vier junge Männer und eine Frau klagten nach dem Besuch einer Disco an der Rodinger Straße über Symptome wie Schwindelgefühl und Übelkeit. Am Tag danach hat das Quintett bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Noch stehen die Beamten ganz am Anfang ihrer Ermittlungen. Entscheidende Hinweise erhoffen sie sich vom Ergebnis der Laboruntersuchung. Die 20-jährige Frau hatte sich kurz nach dem Vorfall ins Krankenhaus begeben und sich einer Untersuchung unterzogen. Dabei nahmen die Ärzte Proben, die jetzt untersucht werden. Die Eile war richtig, denn K.o.-Tropfen lassen sich nur wenige Stunden im Körper nachweisen. Mit einem Ergebnis aus dem Labor rechnet Franz Gschwendtner, stellvertretender Leiter der PI, frühestens in zwei Wochen.

Ein weiterer Ermittlungsansatz ist die Beschreibung eines Verdächtigen. Dieser hatte am Freitag versucht, die 20-Jährige in ihrem lädierten Zustand in ein Auto zu ziehen. Passanten griffen beherzt ein und verhinderten den Übergriff. Der Verdächtige machte sich jedoch aus dem Staub. Von ihm gibt es nur eine vage Beschreibung. Er soll sich um einen jungen Mann handeln, der etwa 1,75 Meter groß ist. Allerdings warnt Gschwendtner vor voreiligen Schlüssen: "Wir wissen noch nicht, ob der Übergriff auf dem Parkplatz mit dem mutmaßlichen Verabreichen der K.o.-Tropfen zusammenhängt." Schlüssig wäre die Abfolge schon, aber eben derzeit noch nicht nachweisbar.

Eine ungewöhnliche Häufung von derartigen Vorfällen kann Gschwendtner nicht feststellen. "Wir haben immer wieder Meldungen zu K.o.-Tropfen, aber eben auch nicht mehr als früher."

Sein Appell an alle Partywilligen: Seine Getränke nie unbeaufsichtigt stehen lassen. Ratsam ist es zudem, aufeinander acht zu geben. Wer also in der Clique weggeht, sollte ein Auge auf den anderen haben. Und nicht einfach sorglos nach Hause gehen, wenn die Freundin spurlos verschwunden ist.

Erst im Sommer hat ein Bündnis aus Sana Kliniken, Landkreis und Polizei und Verbänden die Aktion "k.o. den Tropfen" ins Leben gerufen. Sie verteilen seitdem Infomaterial, Plakate und Flyer in den Discos