Mädchen angesprochen

Was ist dran an den Gerüchten um die Entführung einer 14-Jährigen in Bogen?

Ein 25-Jähriger hat ein 14-jähriges Mädchen angesprochen. In den sozialen Medien kursiert das Gerücht, der Mann habe das Mädchen gewaltsam in sein Auto ziehen wollen. Die Polizei äußert sich – und mahnt zur Vorsicht.


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Gerüchte und Fakten: Ein Vorfall in Bogen sorgt für Aufregung – doch nicht alle kursierenden Meldungen stimmen. Die Polizei klärt auf. (Symbolbild)

Ein Kindesentführer treibt derzeit in Bogen sein Unwesen. Zumindest, wenn man der Gerüchteküche Glauben schenkt. Ein 25-Jähriger habe versucht, ein 14-jähriges Mädchen in sein Auto zu ziehen - diese Nachricht verbreitet sich über WhatsApp und Facebook-Gruppen. Nun sei er wieder auf freiem Fuß und alle Eltern müssten um ihre Kinder fürchten. So ganz stimmt das aber nicht, wie ein Sprecher der Bogener Polizei erklärt.

Richtig ist: Der 25-Jährige hat in den Mittagsstunden des Mittwochs, 29. Januar, ein 14-jähriges Mädchen an einer Bushaltestelle beim Kreisverkehr in Furth angesprochen und versucht, sie zum Mitfahren zu bewegen. Das Mädchen habe „Nein“ gesagt und als der Mann weiter auf das Mädchen einredete, rief das Mädchen aus ihrer Angst heraus die Mutter an. „Mehrere Minuten“, habe der Mann weiter versucht, das Mädchen zu überreden. Bis die Mutter eintraf. Der 25-Jährige ergriff die Flucht. Die Mutter merkte sich das Kennzeichen des Autos und wandte sich an die Polizei.

"Bassds auf eure Kinder auf"

Währenddessen brachen in den sozialen Netzwerken die Gerüchte aus. Eine Sprachnachricht einer aufgebrachten Mutter machte die Runde: „Bitte bassds auf eure Kinder auf, ab morgen is der wieder auf freiem Fuß!“ Die Sprachnachricht schlug auch im Landkreis Cham ein. Wegen der Namensverwechselung gerieten auch Eltern aus Furth im Wald in Sorge. 

„Einen körperlichen Kontakt hat es nicht gegeben“, bestätigt die Bogener Polizei auf Nachfrage. Dass der angebliche Täter wieder 'auf freiem Fuß' ist, stimmt. Aber: „Wir haben interne Protokolle zu dieser Person. Aktuell gibt es keinen Grund zur Annahme, dass eine aktive Gefahr von ihm ausgeht“, erklärt ein Polizeisprecher. Auch das Kennzeichen und die Personalien sind nun bekannt. 

Die Falschmeldungen, der Mann habe versucht, das Mädchen gewaltsam mitzunehmen, hätten bereits die Polizei erreicht. Das war auch Anlass für den Sprecher, zu appellieren, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen: „Jeder spielt stille Post, jeder dichtet etwas dazu und dann kursieren solche Falschmeldungen“, sagt der Sprecher.

Klar sei ihm aber auch, dass besonders bei diesem Thema die Eltern noch einmal sensibler sind. „Wir nehmen die Gespräche und den Fall ernst“, erläutert er. Dennoch entstehe durch etwaige Spekulationen in den Ermittlungen ein gewisser Mehraufwand: „Es ist schon ärgerlich, wenn Bürger durch Fake-News angestachelt werden."