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Die sieben Wunder Jenas: Ines Kiefl gibt Ausflug-Tipps
15. November 2019, 11:43 Uhr aktualisiert am 15. November 2019, 11:43 Uhr
Die perfekte Zeit für Städtereisen? Der Herbst! Das findet Ines Kiefl. Und sie hat einen Tipp, wo es hingehen könnte: nach Jena. Die 21-Jährige, die ursprünglich aus dem Landkreis Cham kommt, studiert dort, und weiß, was es zu sehen gibt.
Jena - die Stadt der Frühromantik, in der Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe wirkten. Die Stadt hat vor allem in der Literaturgeschichte einen hohen Stellenwert. Aber auch an bedeutenden Sehenswürdigkeiten hat Jena einiges zu bieten: die sogenannten Sieben Wunder Jenas, von denen heute nur noch sechs erhalten sind.
1.Ara (Altar): Hierbei handelt es sich um eine architektonische Besonderheit im Kirchenbau. Der Ara ist ein Durchgang unter dem Altar der Kirche St. Michael. Er führt zum 1301 erbauten dahinterliegenden Kloster und ist dreieinhalb Meter hoch und drei Meter breit. So ein überwölbter Durchgang ist sehr selten.
2.Caput (Schnapphans): Der sogenannte Schnapphans, also der Kopf des Hans von Jena, kommt zu jeder vollen Stunde aus der Rathausuhr heraus und schnappt nach einer goldenen Kugel. Diese Kugel symbolisiert wahrscheinlich einen Thüringer Kloß. Sollte er die Kugel einmal erwischen, so heißt es, wird die Welt untergehen. Der Schnapphans in der Uhr ist allerdings nur eine Kopie. Das Original gibt es im Stadtmuseum zu sehen.
3.Draco (Drache): Studenten entwarfen im 16. Jahrhundert wahrscheinlich aus Spaß ein siebenköpfiges, vierbeiniges Ungeheuer mit zwei Armen und vier Schwänzen aus Knochen, Draht und Gips. Diese Drachenstatue steht wie auch der Schnapphans im Stadtmuseum.
4.Mons (der Berg "Jenzig"): Der Berg Jenzig war einmal der höchste und kahlste Berg Jenas, der zum Weinbau genutzt wurde. Er ist 385 Meter hoch. Von oben hat man einen tollen Blick auf die Stadt.
5.Pons (Camsdorfer Brücke): Diese Steinbogenbrücke wurde 1480 mit einer Kapelle erbaut. 1945 wurde sie durch eine neue Brücke ersetzt, die allerdings von Nationalsozialisten gesprengt wurde, um vorrückenden Amerikanern den Weg zu versperren. Die Brücke war nach dem Krieg das erste Bauwerk in Jena, das wiederaufgebaut wurde.
6.Vulpecula Turris (der Fuchsturm): Der Turm gilt als Rest des Bergfrieds der Burg Kirchberg auf dem Hausberg. Seine Entstehung wird in mehreren Legenden erwähnt.
7.Weigeliana Domus (das Weigelsche Haus): Der Mathematikprofessor Erhard Weigel erbaute das Haus im 17. Jahrhundert. Es zeichnete sich durch viele technische Finessen wie einen Fahrstuhl oder eine Weinleitung aus. Das alles war zu dieser Zeit eine absolute Neuheit. Aus Straßenbaugründen musste das Haus aber 1898 abgerissen werden. Da das Haus einen so hohen Bekanntheitsgrad hatte, gab es den Spruch unter Studenten: "Wer das Weigelsche Haus nicht sah, der war nicht in Jena!"
Mein persönliches achtes Wunder ist der Jentower. Das knapp 160 Meter hohe Bürogebäude ist von überall in Jena zu sehen. Außerdem kann man im Turmrestaurant den Ausblick über die Stadt bei einem Kaffee und Kuchen genießen.