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Schon so spät?! Ines Kiefl schreibt bald Abitur und die Tage werden kürzer


Ines Kiefl hat gerade viel zu tun: Bald steht das Abitur an.

Ines Kiefl hat gerade viel zu tun: Bald steht das Abitur an.

Von Ines Kiefl

Plötzlich werden die Tage kürzer. Denn Ines Kiefl (18) hat einiges zu tun: Für Klausuren lernen ist da noch das Geringste, denn im Mai stehen ihre Abiturprüfungen an. Wie sie sich darauf vorbereitet...

Oh Gott, schon neun Uhr abends! Ich wollte eigentlich um 20.15 Uhr einen Film ansehen und davor noch duschen. Erschrocken schaue ich auf die Uhr. Schon wieder ein Tag vergangen und ich habe ihn nur mit Lernen verbracht. Wie soll ich am Mittwoch die Klausur schaffen, wenn ich kaum noch Zeit habe zu lernen? Von Freizeit ist momentan nichts zu sehen. Und vermutlich ändert sich das in nächster Zeit auch nicht. Schließlich steht bald das Abitur vor der Tür.

Ich gehe in die zwölfte Klasse. Der Sprung von der zehnten in die elfte Klasse war bereits groß. Plötzlich schreibt man in jedem Fach eine Klausur im Halbjahr, nebenbei müssen Referate gehalten, Exen geschrieben, Lektüren gelesen, Hausaufgaben gemacht werden und, und, und… Nach kurzer Zeit habe ich mich aber an diesen Druck gewöhnt.

Großer Unterschied zwischen elfter und zwölfter Klasse

Dass es aber zwischen elfter und zwölfter Klasse wieder einen großen Unterschied gibt, war mir nicht klar. Nach der Abgabe der Seminararbeiten dachte ich, es wird wieder etwas entspannter. Doch nun sind die Halbjahre viel kürzer, da das Abitur im Mai ansteht. Die Lehrer müssen mit dem Stoff durchkommen und nebenbei von jedem Schüler zwei kleine Leistungsnachweise pro Halbjahr machen. Die Konsequenz daraus für den Schüler: Lernen, üben, vorbereiten! Das kann auf Dauer ganz schön stressig werden.

Eigentlich wollte ich die Weihnachtsferien, die einst dafür gedacht waren, mal abzuschalten, nutzen, um nachzuarbeiten, was ich schon früher hätte erledigen können, hätte ich nur die Zeit dafür gehabt. Zudem hatte ich mir vorgenommen, in den Ferien schon vorzuarbeiten, alles zu erledigen, was ich nur tun kann, dass ich in der Schulzeit weniger Stress habe. Doch wenn Ferien so mit schulischen Erledigungen vollgepackt sind, komme ich nie runter und eine gewisse Entspannung braucht doch jeder mal nach dem Dauerstress.

Den Tag durchplanen und sich selbst einschätzen

Diesen Anforderungen kann aber jeder standhalten, wenn er nicht den Überblick verliert. Deshalb plane ich jeden Tag einzeln durch, wann ich was erledigen muss. Dabei ist eine realistische Einschätzung nötig, dazu muss man sein Lernverhalten kennen. Habe ich ein Problemfach, für das ich besonders viel Zeit aufwenden muss? In welchen Fächern fällt mir das Lernen leicht? Bin ich jemand, der schnell auswendig lernen kann? Je nach Fach und je nach meiner Lernweise plane ich dann individuell Zeiten ein, in denen ich meinen schulischen Pflichten nachgehe.

Wichtig ist auch, zu wissen, dass die Schule nicht alles ist. Klar, viele Schüler wollen das bestmögliche Abitur schreiben und müssen damit vielleicht einen bestimmten Schnitt erreichen, um für das Studienfach ihrer Wahl zugelassen zu werden. Aber wenn es einem zu viel wird, sollte man wissen, wo die Grenze ist. Man kann nicht allen Anforderungen gerecht werden, denn Schlaf und Erholung sind wichtig für die Konzentration. Auch ich sollte daran denken, mich nicht zu überanstrengen. Optimal wäre es natürlich, wenn man sich auf jedes Fach perfekt vorbereitet. Doch wenn man mal nicht alles schafft, muss man abwägen: Die Klausur ist wichtiger als eine Ausfragenote, Abiturfächer sind wichtiger als welche, bei denen man gegebenenfalls ein Halbjahr streichen kann. So sollte man je nach Wichtigkeit des Faches seine Zeit aufteilen.

Die Zeit mit Freunden schätzt man umso mehr

Dabei bleibt mir leider momentan nur sehr wenig Freizeit. Doch zumindest geht es meinen Freunden auch so. Die Antwort auf die Frage, ob man etwas unternimmt oder unternehmen will, ist immer: "Ich habe keine Zeit." Die Schule wird zum Alltag und die Freizeit zur Seltenheit, doch wenn man mal Zeit für sich und seine Freunde hat, schätzt man diese umso mehr und gute Noten kommen eben nicht von irgendwo her.

Spätestens nach den bestandenen Abiturprüfungen wünscht man sich vielleicht die Schulzeit zurück, die man jetzt als so stressig empfindet.