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Herbstmelancholie: Ein Gedicht von Johanna Graßl (18)
12. Oktober 2014, 10:27 Uhr aktualisiert am 12. Oktober 2014, 10:27 Uhr
Federleicht führt der Frühling das Leben.
Er verleiht Flügel, macht frei,
Vermag sich über den Frost zu erheben.
Leuchtend lachen des Sommers Sonnenstrahlen,
Lehren Leichtigkeit,
Lassen Liebe und Leidenschaft Leben malen.
Noch in sonniger Gesinnung befangen
Spüren wir es:
Der Herbst sucht Herrschaft zu erlangen.
Schwermut hält Einzug im Nebelgewand.
Kälte macht sich breit über Leute und Land.
Dunkelheit gewinnt schleichend die Oberhand.
Unlust befällt das Gefühl, trübt den Verstand.
Die Welt wird von Trägheit übermannt,
die die Blumigkeit des Sommers verbannt.
Schon in dunkelnder Gesinnung gefangen
Spüren wir es:
Die Sonne sucht zum Vorschein zu gelangen.
Und wenn ein bisschen Sonnenlicht
durch die dichte Nebelschicht bricht
und endlich einen Blick durch das graue Dickicht
auf gold-bunt leuchtende Bäume verspricht,
beschenkt es mit einer neuen Sicht,
einer neuen Stimmung im Lebensgedicht,
bringt Erinnerungen des Sommers ans Licht:
trotz Zeiten von Finsternis und Verzicht,
Sonne und Liebe vergehen nicht!