Buch-Tipp
In „Blaues Gold“ entwirft Uwe Laub ein düsteres Zukunftsszenario
16. April 2024, 6:00 Uhr
Wasser? Für uns selbstverständlich. Wir öffnen den Hahn und schon steht es uns in bester Qualität zur Verfügung. Dass das nicht immer so war und in anderen Teilen der Erde lange nicht so bequem ist, daran denken wir selten. Aber wir sollten den Wert des Wassers besser schätzen lernen. Denn Uwe Laub beschreibt in „Blaues Gold“ ein düsteres Bild der Zukunft.
Darum geht’s: Leonie Vargas forscht zu sogenannten Aquifer: küstennahe Erdschichten, die Grundwasser führen. Nach zwei Rückschlägen verliert die Wissenschaftlerin die Unterstützung ihrer Universität. Ihre Rettung: Ethan Holloway. Der Multimilliardär plant mit seiner Firma die wirtschaftliche Erschließung dieser Ressource. Grundsätzlich teilen die beiden die gleiche Vision: die Nutzung von Süßwasservorkommen. Während es Leonie aber darum geht, wasserarme Gegenden der Welt zu versorgen, denkt der Multimilliardär an das Geld, das sich damit verdienen lässt.
Nahe Rügen in der Ostsee gibt es den ersten Prototypen einer Süßwasserförderanlage. Doch kurz vor der Eröffnung nehmen Terroristen die Plattform ein und die Gäste als Geiseln. Ihr Ziel: freier Zugang für alle zum geförderten Wasser. Sollten die Forderungen nicht erfüllt werden, drohen die Verbrecher, die Plattform zu sprengen und die Geiseln zu töten. Es beginnt ein Rennen gegen die Zeit. Denn die Terroristen stellen die Förderung der Plattform ein. So fehlt dringend benötigtes Süßwasser im Norden Deutschlands ...
Der Trailer zum Buch:
Video zum Thema:
In aller Kürze: Verbrecher kapern eine Süßwasserförderanlage. Ihr Ziel: Wasser zum Selbstkostenpreis für alle.
Das Besondere: Wie realistisch ist das Szenario aus „Blaues Gold“? Der Autor erklärt es am Ende seines Thrillers selbst. Ergebnis: realistischer als viele vielleicht glauben. Uwe Laub gibt Einblick in eine Welt der Wissenschaft, mit der sich wohl nur die wenigsten bisher beschäftigt haben. Denn es existieren mit annähernder Sicherheit tatsächlich zahlreiche Süßwasservorkommen vor den Küsten unserer Kontinente. Und die sollen in den nächsten Jahren erforscht werden.
Fazit: Was für ein packendes Buch! Uwe Laub schafft es, mit wenigen Kapiteln Spannung aufzubauen. Rückblenden fügt der Autor geschickt erst später zwischen die Handlung ein. Einmal begonnen möchte der Leser so schon nach wenigen Seiten nicht mehr aufhören zu lesen.
Das Thema des Thrillers steht dem Schreibstil in nichts nach. Die Verfügbarkeit von Süßwasser wird ein großes Thema der Zukunft – in wasserarmen Gegenden ist es das schon heute. Man merkt, wie viel Recherche in das Buch geflossen sind. Detailliert beschreibt Uwe Laub sein Szenario der Süßwasserförderung im Buch. Es bleibt zu hoffen, dass Wirtschaft und Gesellschaft gerechtere Lösungen finden als die in „Blaues Gold“ entworfenen.