Buch-Tipp

„Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ steckt voller Überraschungen


"Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär" von Walter Moers, erschienen bei Penguin Books, 704 Seiten, empfohlen ab zwölf Jahren.

"Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär" von Walter Moers, erschienen bei Penguin Books, 704 Seiten, empfohlen ab zwölf Jahren.

Von art

"Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär" ist Erwachsenen-Fantasy in ihrer kreativsten Form.

Den Charakter des Käpt'n Blaubär kennen die meisten nur aus "Die Sendung mit der Maus". Dort hat er mit seinem Seefahrerkollegen Hein Blöd Seemannsgarn gesponnen. In dem Buch "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär" erzählt sein Schöpfer Walter Moers die Geschichte seiner ersten Lebenshälfte, denn Buntbären haben genau 27 Leben.

Darum geht's: Blaubär öffnet die Augen und sieht sich um. Er schwimmt in einer Walnussschale mitten auf dem Ozean. Wie er dort hingekommen ist oder wer er ist, weiß er nicht. Er bleibt nicht lange einsam, denn Zwergpiraten - etwa 15 Zentimeter große Kobolde, die Schiffe kapern - finden den Babybären und holen ihn auf ihr Schiff. Dort wächst Blaubär heran. Und das schnell, bereits nach kurzer Zeit ist er zu groß für das Schiff der Zwergpiraten. Sie müssen ihn aussetzen. Es beginnt die fantastische Reise des Käpt'n Blaubär.

Er lernt von Tratschwellen das Sprechen, reist in einem Tornado durchs Land und fängt eine Fata Morgana. In jedem seiner 13 ½ Leben trifft er andere Charaktere, die genauso kreativ sind wie die Orte, an denen er ihnen begegnet. Von einem kurzsichtigen Flugsaurier bis hin zu einem Gallertprinzen aus der 2364. Dimension - alleine ist Blaubär nur selten. Zwischendrin wird alles, worauf Blaubär trifft, durch das "Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller" erklärt. Ein Buch im Buch, das genauso verrückt und kreativ ist wie der Rest des Werks.

Fazit: "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär" ist vielseitig und unvorhersehbar. Wer bei diesem Buch sagt: "Wusste ich doch, dass das so ausgeht", der lügt. Der Fantasie-Kontinent Zamonien, auf dem die Geschichte spielt, ist voller Wunder und Geheimnisse, die entdeckt werden wollen. Darin liegt die Stärke von Walter Moers: seine Kreativität. Manche Kapitel lesen sich fast wie ein Drogentrip. Blaubär selbst ist ein durch und durch guter Charakter, der typische Held. Er trotzt allen Gefahren und hat auch immer irgendwie Glück. In anderen Büchern würde er dadurch langweilig wirken, doch hier ist er der perfekte Protagonist. Eine unvergleichliche Abenteuergeschichte.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.