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Paulina Eberl über klassische Musik
15. November 2019, 16:50 Uhr aktualisiert am 15. November 2019, 16:50 Uhr
Fast jeder hört Popmusik. Doch sollte man nicht auch mal ein klassisches Stück hören? Paulina Eberl findet: Ja! Die 15-Jährige lernt Cello an der Musikschule in Dingolfing und zeigt, was sie an klassischer Musik begeistert.
Wie jeden Freitagnachmittag betrete ich auch heute die Musikschule. Schon im Pausenhof höre ich Melodien von verschiedenen Instrumenten. Mit meinem Cello auf dem Rücken mache ich mich auf in den Unterrichtsraum. Fast jede Stunde gibt mir mein Lehrer ein neues Stück, das wir besprechen und durchspielen. Meist sind es klassische Noten, die von alten Komponisten wie Vivaldi oder Mozart geschrieben wurden. Vielen mag das ziemlich langweilig erscheinen. Dabei hat klassische Musik auch viele Vorteile und es gibt sogar Gemeinsamkeiten zur Popmusik.
Immer mehr Musikschulen
Wenn ich meine Klassenkameraden frage, was sie von klassischer Musik halten, antworten sie meist mit "langweilig" oder "altmodisch". Doch ich sehe das anders. In unserer Gegend gibt es immer mehr Musikschulen. Instrumente wie Geige, Klavier oder Trompete werden nach wie vor von Schülerinnen und Schülern gespielt. Viele von ihnen wirken in Ensembles wie dem Schulorchester mit. Dadurch lernt man andere Musiker kennen.
Zurück zur Musikprobe: Ich versuche, das neue Stück mit Klavierbegleitung zu spielen, muss aber feststellen, dass das gar nicht so einfach ist. Spiele ich nur einen Ton zu lange, passt nichts mehr zusammen. In der klassischen Musik gibt es kompliziertere Takte, Melodien und Tonarten. In der Popmusik ist das anders. Bei den meisten Liedern wird alles einzeln aufgenommen und dann zusammengefügt. Die meisten Pop-Lieder sind ganz einfache Klangfolgen und Texte, die sich jeder merken kann. Es gibt auch keine aufwendigen Soli wie etwa in Sinfonien oder Orchesterwerken. Das finde ich schade, denn deswegen klingen Pop-Lieder oft sehr gleich.
Ganz oben auf meinem Notenblatt steht, dass das Stück zwischen den Jahren 1790 und 1792 komponiert wurde. Braucht man wirklich so lange für ein Werk? Natürlich hatten die Menschen früher andere Techniken und Vorgehensweisen beim Komponieren, was zum Teil länger gedauert hat. Heutzutage bringen jedoch manche Popkünstler gleich jedes Jahr ein neues Album auf den Markt. Das zeigt: Es ist aufwendiger, etwas Klassisches zu komponieren.
Ich packe mein Cello wieder in den Kasten. Für heute ist der Unterricht beendet. Nächste Woche kommt vielleicht ein modernes Lied, denn auch das kann man auf meinem Instrument spielen. Auf dem Weg nach Hause höre ich Radio. Popmusik. Auch diese Art von Musik gefällt mir gut. Das liegt vielleicht an den Gemeinsamkeiten, die es zwischen den zwei Gattungen gibt.
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So handeln die Lieder oft von Themen wie Liebe und Partnerschaft oder Macht und Kampf. Schon Mozart verwendet diese in seiner Oper "Die Zauberflöte", eine der bekanntesten und am häufigsten inszenierten Opern der Welt. In dem Stück versucht der verliebte Tamino mit Hilfe des Vogelfängers Papageno, seine geliebte Pamina, die Tochter der Königin der Nacht, aus Sarastros Schloss zu befreien. Der Aufbau des Songs erinnert mich auch an die Stücke aus dem Unterricht. Es gibt zwar kein Intro und keinen Refrain, dafür aber eine Ouvertüre und eine Melodie, die sich immer wiederholt.
Einmal einen Ausflug in die Klassik zu machen, lohnt sich auf jeden Fall. Vielleicht bleibt der ein oder andere ja bei einem klassischen Musikstück hängen. Ich kann es jedem wirklich nur ans Herz legen!
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