Auto-Battler
So funktioniert das Spiel „Teamfight Tactics“
19. Dezember 2023, 6:00 Uhr
Das Spiel „Teamfight Tactics“ ist ein Auto-Battler. Dieses Videospiel-Genre hat in den vergangenen Jahren einen großen Hype erlebt. Dabei handelt es sich um rundenbasierte Taktikgames, bei denen der Spieler Truppen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Eigenschaften auf einem Spielfeld platziert. Diese kämpfen dann automatisch, ohne wirklichen Einfluss des Spielers, gegen das Gegnerteam oder verteidigen die eigene Arena. Es ist also ein wenig wie kompliziertes Schach.
Taktisches Denken ist bei Auto-Battlern entscheidend
Wer in einem Auto-Battler gewinnen will, muss viel vorausplanen und aufmerksam sein: Denn der Spieler muss nicht nur ein gutes Team zusammenstellen. Auch die Position der Truppen auf dem Feld ist wichtig, und welche Items mit Verstärkungen an welchen Charakter gegeben werden.
„Teamfight Tactics“ basiert auf der Welt von „League of Legends“ – einem der wohl bekanntesten Videospiele aller Zeiten. Beide entwickelt das Studio „Riot Games“ und sie sind auch beliebte Spiele im eSports. Die Weltmeisterschaft zu „League of Legends“ heißt zum Beispiel „Worlds“ und ist jedes Jahr eines der größten eSport-Events. „Teamfight Tactics“ ist noch ein kleineres Spiel in der Szene, erhält aber von „Riot Games“ viel Unterstützung.
Charaktere in der Welt von „League of Legends“ heißen Champions. In „Teamfight Tactics“ treten acht Spieler an. Sie lassen ihre Champions in Einzelduelle gegeneinander antreten und wechseln diese nach jeder Runde durch. Jeder Spieler hat anfangs 100 Lebenspunkte. Je deutlicher man in einer Runde scheitert, desto mehr Lebenspunkte verliert man am Ende dieser. Wer keine Lebenspunkte übrig hat, verliert das ganze Spiel. Der letzte Überlebende gewinnt, doch generell zählen die vier besten Spielern als Sieger.
Das Wichtigste ist, seine Ressourcen richtig zu nutzen
Während eines Kampfes sind vor allem zwei Ressourcen wichtig: Gold- und Erfahrungspunkte. Sie werden auch die „Economy“ genannt. Wie man mit ihr umgeht, unterscheidet zwischen guten und schlechten Spielern.
Gold erhält der Spieler während des Kampfes und durch einen Zinssatz am Ende jeder Runde. Je mehr Gold man spart, desto mehr Zinsen gibt es.
Mit Gold kann man Champions kaufen. Dafür nutzt man eine Leiste unten auf dem Bildschirm, den Shop. Je mehr Gold eine Figur kostet, desto stärker und seltener ist sie. Nach dem Kauf kann sie einer Position auf dem Spielbrett zugeteilt werden. Die Figuren des Spielers kämpfen dann in ihrer Reichweite automatisch gegen die Champions des Gegners. Dadurch erhalten sie mit der Zeit Fähigkeiten, die sie auch von sich aus einsetzen.
Der Trailer zum Spiel:
Video zum Thema:
Daneben kann man mit Gold Erfahrungspunkte kaufen. Die erhöhen das Level des Spielers. Es bestimmt, wie viele Champions auf dem Spielbrett sein können und wie selten die Figuren im Shop sind. In jede Runde bekommt der Spieler zwei Erfahrungspunkte. Um zu gewinnen, muss er diese aber auch erspielen. Diese nur zu kaufen, reicht nicht.
Wie Champions sich miteinander auf dem Spielfeld verhalten
Jeder Champion hat eine Herkunft und eine Klasse. Platziert man zwei Figuren mit den gleichen Eigenschaften, erhalten sie besondere Boni und werden stärker. Außerdem werden Champions mächtiger, wenn man mehrere von ihnen auf das Spielbrett setzt. Heißt: Befindet sich derselbe Charakter dreimal in der Arena oder auf der Ablage des Spielers, kombinieren sich seine Versionen und er wird noch einmal mächtiger.
Zuletzt gibt es immer wieder Player-vs-Environment-Runden, bei der gegen einen Computer gespielt wird. Werden diese einfacheren Gegner besiegt, lassen sie Items fallen.
Fazit: „Teamfight Tactics“ ist kein einfaches Spiel. Umso beeindruckender ist das Wissen und taktische Denken, das eSportler leisten. Alle vier Monate verändert sich das Spiel durch Updates massiv. Sich diesen Neuerungen anzupassen, ist entscheidend. Dabei werden die Fähigkeiten der Champions und die Regeln des Spiels auf den Kopf stellt. Alle zwei Wochen gibt es zudem kleinere Updates.
„Teamfight Tactics“, Riot Games, erhältlich für PC, iOS und Android, freigegeben ab zwölf Jahren.
Fünf Tipps für den Start in „Teamfight Tactics“
Tan Nguyen, Vizeweltmeister in „Teamfight Tactics“, gibt Tipps für den Einstieg in das Spiel:
1. Goldmanagement
Wenig ist bei „Teamfight Tactics“ wichtiger als die Economy, also das Wirtschaften mit Gold und Erfahrungspunkten. Das große Ziel am Anfang ist es, so schnell wie möglich Zehnerschritte bei den Goldpunkten zu erreichen. „Wer zum Beispiel am Ende einer Runde zehn Gold hat, erhält als Zinsen ein Gold extra“, erklärt Tan. Wer zuerst 50 Gold erreicht hat, hat einen großen Vorteil. Dann erhält man den größten Zinssatz.
2. Synergien ausnutzen
Jeder Champion hat eine Herkunft und eine Klasse. Figuren aus derselben Gruppe geben wertvolle Bonuseffekte, die zum Sieg führen können.
3. Twitch und YouTube
Die wichtigste Ressource bei „Teamfight Tactics“ ist vor allem Spielverständnis und Wissen. Dieses eignet man sich am besten über YouTube-Videos und Livestreams auf Twitch an, erklärt Tan. Er empfiehlt vor allem die Anleitungen der Kanäle „Sologesang“ und „K3Soju“.
4. Positionierung
Bei Auto-Battlern sind die Positionen der Figuren entscheidend. „Eine Faustregel: Nahkämpfer nach vorne, Figuren mit großer Reichweite nach hinten.“
5. Item-Empfehlungen
Items sind für Anfänger verwirrend: durch die vielen Möglichkeiten und Effekte, aber auch durch das nötige Wissen, welches Item zu wem passt. Das Spiel zeigt aber Empfehlungen an, wie man ein Item einsetzen sollte. „Diese sind meist akkurat und für Anfänger eine Hilfe“, sagt Tan.
Vier weitere Auto-Battler im Überblick
Der Ursprung von Auto-Battlern ist das Spiel „Dota 2“. Unter dem Namen „Dota Auto Chess“ entstand eine Abwandlung mit neuer Spielweise. Die war so beliebt, dass sie als eigenes Game veröffentlicht wurde und nun nur „Auto Chess“ heißt. Ein Hype entstand, sodass auch Dota-Entwickler „Valve“ einen Auto-Battler herausbrachte: „Dota Underlords“. Doch auch von kleineren Entwicklern gibt es Spiele in dem Genre – unter anderem „Super Auto Pets“ und „The Dungeon Beneath“. Wir stellen die vier Auto-Battler vor.
„Auto Chess“: Das Spiel entstand aus „Dota 2“ und ist damit Vorlage für jeden Auto-Battler. Der Aufbau ist so ähnlich wie bei „Teamfight Tactics“.
„Dota Underlords“: Die Antwort von „Valve“ auf den Erfolg von „Auto Chess“ erschien wie „Teamfight Tactics“ Mitte 2019. Die drei Spiele koexistieren meist friedlich nebeneinander. „Dota Underlords“ unterscheidet sich auch kaum von den anderen Auto-Battlern. Die größte Besonderheit ist, dass das Spiel unter dem offiziellen „Dota“-Label läuft.
„Super Auto Pets“: Etwas anders funktioniert „Super Auto Pets“, das 2022 einen großen Hype hatte. Viele Twitch-Streamer machten das Spiel populär und entwickelten neue Taktiken. Dabei sollte man sich nicht von der süßen Grafik des Spiels täuschen lassen: Auch dieses Game kann sehr schnell kompliziert und überfordernd werden. Mit über 252 Tieren mit unterschiedlichen und kreativen Fähigkeiten ist jede Runde auf eine andere Weise chaotisch. Konstante Updates fügen immer neue Items und Figuren hinzu.
Der größte Unterschied ist, dass die Figuren nicht auf einem Spielbrett platziert werden. Stattdessen legt man eine Reihenfolge in einer Kette fest, in der sich die Tiere angreifen und ihre Fähigkeiten nutzen.
„The Dungeon Beneath“: Dieses Indie-Spiel nimmt das Konzept eines klassischen Auto-Battlers und mischt es mit Roguelikes. Das bedeutet: Man kämpft sich durch zufällig generierte Level und scheitert der Spieler im Game, geht es fast wieder komplett von vorne los. Einen Speicherstand gibt es nicht. Der Spieler kämpft sich mit seinem Team durch ein dunkles Verlies und sammelt Ausrüstungen, die neue Strategien ermöglichen.