Tote soziale Netzwerke
Social-Media-Zombies: Diese Apps haben ihren Höhepunkt überschritten
8. Dezember 2020, 11:47 Uhr aktualisiert am 10. Dezember 2020, 12:11 Uhr
Soziale Netzwerke, deren Nutzer weniger werden? Das wirkt seltsam. Ständig hören wir, dass unsere Zeit bestimmt ist von Likes und Posts. Doch tatsächlich sinken bei manchen Plattformen die Zahlen, andere gerieten sogar ganz in Vergessenheit.
StudiVZ: Die Website aus Deutschland war zu Beginn der 2000er Jahre der Ort, an dem sich die Jugendlichen online tummelten. 2008 gab es sogar Gerüchte, Facebook wolle das Netzwerk übernehmen. Aber wenig später stürmte der amerikanische Online-Riese ganz ohne Übernahme auch das deutsche Netz. Die Zahlen bei StudiVZ stürzten seit 2010 ab. 2017 wurde bekannt, dass die Betreiberfirma Poolworks insolvent ist.
Google+: Keine Website wird öfter angeklickt als Google. Doch ein erfolgreiches soziales Netzwerk konnte der Konzern nie aufbauen. Mit Google+ sollte sich das ändern: Ab 2011 stand die App zum Download bereit. Nur floppte das Projekt - 2019 stellte Google es ein.
Facebook: Keine Frage - Facebook gehört zu den ganz Großen, was die sozialen Medien angeht. Der Megakonzern wächst immer weiter. Doch bei uns entwickeln sich die Userzahlen der ursprünglichen Kernmarke schlecht. Das Marktforschungsunternehmen eMarketer berechnete Ende 2019 sogar sinkende Nutzerzahlen in Deutschland. Kein Problem für das Unternehmen, denn es hat vorgesorgt: Instagram und WhatsApp gehören zu ihm. Facebooks Macht ist also gesichert.
Snapchat: Bilder und Videos aus dem Alltag mit bunten Gesichtsfiltern - damit wurde Snapchat bekannt. Einmal angeklickt, löschen die "Snaps" sich von alleine. Und jeder ist mit der Story-Funktion Selbstdarsteller. 2011 erschien Snapchat in den App Stores. Mittlerweile finden sich diese Innovationen aber auch anderswo. Ob auf WhatsApp, Instagram oder YouTube: Überall kann man Storys posten. Das Interesse an Instagram steigt in Deutschland immer noch an, was ein Blick in die Google-Trends belegt. Snapchat hat jedoch seinen Höhepunkt 2016 überschritten. Vergessen ist die App damit noch nicht. Aber der Hype ist Geschichte.