[Frei]schreiben!

Vortrag beim Bündnis für Familie zum Thema Chatten


Chatten ohne Risiko: Helmut Simmerl (Mitte) erläuterte beim Straubinger Bündnis für Familien mit seinen Vorsitzenden Thomas Ammer (links) und Hannelore Christ (rechts), wie man das Risiko beim Chatten minimieren kann.

Chatten ohne Risiko: Helmut Simmerl (Mitte) erläuterte beim Straubinger Bündnis für Familien mit seinen Vorsitzenden Thomas Ammer (links) und Hannelore Christ (rechts), wie man das Risiko beim Chatten minimieren kann.

Von Elisabeth Ammer

Gliederung des Vortrags im Asam Hotel Straubing

"Im Chatroom unterhält man sich nicht mündlich, sondern mit der Computertastatur." Diese und weitere Infos gab Kriminalhauptkommissar Helmut Simmerl am Donnerstagabend, 7. Mai, im Hotel Asam beim Vortrag des Straubinger Bündnisses für Familie weiter. Der Vortrag wies eindringlich auf die Gefahren in Chatrooms hin, die vielfach zu sexuellen Belästigungen führen.

Das Internet ist ein gefährliches Pflaster, auf dem man schnell an falsche Personen geraten könne. Deshalb wolle man das Thema Chatten besser durchleuchten, wies Vorsitzender Thomas Ammer eingangs hin. Chatrooms seien nach Alter oder auch nach Interessen gegliedert, stieg Helmut Simmerl in das Thema ein. Chats gebe es in moderierter oder unmoderierter Form, wobei die Moderationen auch Sicherheit bedeuten.

Helmut Simmerl führte mit Hilfe von Laptop, Beamer und Internetanschluss verschiedene Möglichkeiten von Chatrooms vor und wies auch darauf hin, dass es unzählige Chats im Internet gebe und die Einträge für alle sichtbar sind. Mit sogenannten "Instant Messengers" könne man Dateien übertragen, diese Funktion biete Vor- aber auch Nachteile. Instant Messengers seien unmoderiert, dies berge einige Risiken wie Beleidigungen und Mobbing bis hin zu sexuellen Belästigungen, Missbrauch und Vergewaltigungen, zeigte Simmerl aus seiner täglichen Arbeit auf.

Die Täter erschleichen sich auf subtile Art das Vertrauen von Mädchen, die einem größeren Risiko ausgesetzt seien als Jungen, geben sich oftmals als gleichaltrige Mädchen aus. Vielfach fordern die Täter ihre Opfer dazu auf, Fotos oder Videos
von sich zu erstellen und zu versenden. Wenn die Täter die Bilder und Videos für sich behalten, dann habe das Opfer noch mal Glück gehabt, bei einer Veröffentlichung im Internet sei dies kaum mehr rückholbar. Simmerl empfahl, keine persönlichen Daten wie Emailadresse oder Handynummer zu hinterlegen. Es gelte, einen für die Altersgruppe geeigneten Chat auszuwählen, der möglichst moderiert sein sollte.

Misstrauisch sein
Das Anlegen von Favoriten sei sehr wichtig, da schon ein kleiner Tippfehler auf andere Seiten führen könne. Grundsätzlich sollten Kinder und Jugendliche misstrauisch sein und unangenehme Dialoge sofort abbrechen. Hier seien die Eltern gefordert, mit ihren Kindern entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Ist ein Treffen mit einer Chatbekanntschaft geplant, so rät Simmerl zu einer geeigneten Begleitung eines Erwachsenen und einem Treffpunkt in der Öffentlichkeit. Kommt es zu
Belästigungen im Chatroom, sollte der Nickname des Täters notiert und die Protokolldatei ausgedruckt werden. Natürlich müsse der Chatbetreiber informiert werden und gegebenenfalls Anzeige erstattet werden, wies Simmerl hin.