Von der Küche auf die große Bühne

voXX-Club - die erste Boyband der Volksmusik kommt nach Landshut


Christian Schild, Florian Claus, Julian David, Korbinian Arendt, Michael Hartinger und Stefan Raaflaub (v.l.) sind zusammen voXXclub. Die sechs Jungs werden gerne auch mal als erste Boyband der Volksmusik bezeichnet. (Foto: Marcus Schäfer)

Christian Schild, Florian Claus, Julian David, Korbinian Arendt, Michael Hartinger und Stefan Raaflaub (v.l.) sind zusammen voXXclub. Die sechs Jungs werden gerne auch mal als erste Boyband der Volksmusik bezeichnet. (Foto: Marcus Schäfer)

"Rock mi" heißt ihr bislang größter Hit. Sie werden als die "Boyband der Volksmusik" bezeichnet und das YouTube-Video von ihrem Flashmob in den Münchner Riem Arcaden hat mittlerweile mehr als vier Millionen Clicks: Die Rede ist natürlich von voXXclub. Am 7. März gastieren die Jungs zusammen mit Florian Silbereisen und DJ Ötzi beim "Fest der Feste - Volksmusik macht Spaß" in der Sparkassen-Arena in Landshut. Volksmusik schreckt viele wahrscheinlich erstmal ab, aber Freistunde hat vorab mit zwei der sechs Jungs gesprochen und sie gefragt, ob auch junge Leute bei diesem Konzert ihren Spaß haben werden und wie ihr neuer Zugang zur Volksmusik, den sie ja kreieren wollen, aussehen soll.


Freistunde: Eure Karriere hat in den letzten Monaten ziemlich Fahrt aufgenommen. Wenn ihr morgens aufsteht und in den Spiegel schaut, müsst ihr euch dann manchmal noch zwicken, um festzustellen, dass es sich um keinen Traum handelt?

Michi: Den morgendlichen Blick versuche ich grundsätzlich zu vermeiden. Aber im Ernst, es ist wirklich überwältigend, wie schnell seit dem Flashmob alles ging. Unser erster öffentlicher Auftritt war in der Olympiahalle vor etwa 10.000 Menschen, das ist Wahnsinn. Man kann sagen von der Küche auf die Bühne. Klingt komisch - und ist es ja auch.
Christian: Das Ganze fühlt sich für mich schon noch wie ein Traum an. Ich kann es oft nicht wirklich begreifen, was mit uns passiert. Denn wenn ich zu Hause vor meinem Spiegel stehe, bin ich ja trotz allem einfach nur ich. Es ist wirklich Wahnsinn.

Apropos von der Küche auf die Bühne. Es kursiert ja die Geschichte, dass voXXclub bei mehreren nächtlichen Trinkrunden in einer Münchner WG entstanden ist. Was ist da dran?
Michi: Eines steht fest: Drin ist nichts mehr. Weder in den Krügen noch in den Kaffeetassen noch in den anderen Trinkgefäßen. Julian und ich haben zusammen an der Bayerischen Theaterakademie studiert. Und so hat sich die Meute dann nach und nach gefunden.

Wie hat sich euer Leben seit den Anfängen der Band verändert?

Christian: Dass voXXclub so einschlägt, hätte sich niemand träumen lassen. Im Vergleich zu vorher sehe ich mein Zuhause und meine Familie viel weniger. Wir leben aus dem Koffer und in Hotels. Was wir aber dadurch alles erleben dürfen, ist echt der Hammer. Für Auftritte wie im Olympiastadion in München, in der Lanxessarena in Köln oder die vielen Fernsehauftritte nimmt man das viele Reisen gerne in Kauf.

Es heißt, ihr wollt einen neuen Zugang zur Volksmusik kreieren. Wie soll dieser aussehen?
Michi: Wir haben eine Regel: Keine Regeln! Mit unserem voLXpop versuchen wir, Grenzen aufzubrechen, Altes mit Neuem zu mischen, neue Wege zu gehen, ohne dabei die Wurzeln zu vergessen. Was dabei raus kommt? Vielleicht so was wie Alpen-Hip-Hop.
Christian: Volksmusik soll nicht nur alte Menschen ansprechen. Wir kombinieren die Volksmusik mit neuen Elementen wie etwa Rappen und Jodeln. Wir setzen uns da einfach keine Grenzen.

Habt ihr eine bestimmte Zielgruppe?
Michi: Von 0 bis 99. Jeder, der Spaß daran hat, ist willkommen im Club.

Ihr wurdet ja sogar schon als "erste Boyband der Volksmusik" bezeichnet. Könnt ihr mit dem Titel was anfangen?
Michi: Wenn man in meinem Alter noch als "Boy" bezeichnet wird, muss ich das ja schon fast als Kompliment annehmen. Männergesangsverein klingt wohl zu altmodisch, also Boyband. Warum nicht? Danke sehr.

Am 7. März seid ihr in Landshut zu Gast. "Das Fest der Feste - Volksmusik macht Spaß" ist der Name der Tournee. Was erwartet die Zuschauer bei diesem Konzert und warum lohnt es sich auch für junge Leute, sich das anzusehen?
Christian: Wir stecken ja gerade in der Kreativphase für die Tournee. Das heißt, wir sammeln und kreieren gerade Ideen dafür. Sicherlich werden wir einige Lieder von unserem Album zum Besten geben. Zudem können sich die Zuschauer auf einige Showeinlagen zusammen mit Flo und DJ Ötzi freuen. Der übt übrigens schon Schuhplattln. Ich denke, es wird eine Mordsgaudi.

Habt ihr in naher Zukunft auch eine eigene Tour geplant?

Michi: Wer hätte das vor einem Jahr gedacht: ja! Die eigene Tour steht im Herbst 2014 an, jucheee! Dann gibt es die volle Ladung voXXclub.

Sicher habt ihr jetzt auch schon viele Promis getroffen. Gibt es jemanden, der euch besonders beeindruckt hat?
Christian: Mich beeindrucken die Promis am meisten, die auf dem Boden geblieben sind und mit denen man ein normales, cooles Gespräch führen kann.

Euer Markenzeichen ist die Lederhose. Wie viele hat jeder von euch im Schrank?
Michi: Ganz ehrlich, ich habe drei, ziehe aber immer die gleiche an. Die ist schon so schön eingesessen.

Stichwort Liebe. Seid ihr eigentlich vergeben? Und könntet ihr euch vorstellen, dass sich auch mit einem Fan mal eine Beziehung entwickelt?

Michi: Die Frage der Fragen. Unser Angebot: 50 Prozent der voXXclubber sind noch zu haben. Somit ist das Buffet eröffnet.

Freizeit ist im Moment sicher Mangelware, aber dennoch: Wie sieht euer perfekter Tag aus?

Michi: Nach einem guten Schlaf ein wenig Sport, dann ein herrliches Frühstück mit seinen Liebsten, eine schöne Motorradtour, ein saftiges Mahl und nach einem lustigen Pokerabend zufrieden ins Bett legen. Vielleicht noch ein kleines Konzert dazwischen geben.