Ein klein bisschen mulmig war den Veranstaltern im Vorfeld ja schon. Eine Comic-Convention nach amerikanischem Vorbild mit Cosplayern, Stars und Sternchen und jeder Menge zu sehen wollten sie unter dem Namen "Comic Con Germany" in der Stuttgarter Messen hochziehen - und hatten die Tickets im Vorverkauf so schnell verkauft, dass sie zwischendurch richtig unter Zugzwang waren. 50.000 Besucher auf einem Event, dases so vorher in Deutschland noch nicht gegeben hat? Da muss man schon einiges bieten, damit das eine runde Sache wird.

Zum Glück hat sich das Zocken gelohnt: für die Veranstalter der ersten "Comic Con Germany" wie auch für die Besucher. Was man auch gut sehen konnte: Die Nerds sind im Mainstream angekommen und so verirrten sich neben Cosplayern und Fantasy- und Science-Ficition-Fans auch ganz normale Leute auf die Comic Con und machten sie zu einer bunten Sache. Unter anderem wohl auch deshalb, weil das Programm so vielfältig war. Stars wie Nathan Fillion (bekannt aus der Serie "Castle") waren anwesend und neben Kostümen, Comics und Fanartikeln gab es auch Lego-Bauten zu sehen, Zeichner, die sich gerne Zeit für einen Ratsch nahmen - und sogar einen Poetry Slam zum Thema Fan-Sein.

Einer der Kritikpunkte der Fans: Die Convention ist zu klein! Gerade zur Hauptstoßzeit am Samstag und Sonntag konnte man sich nur noch durch die Gänge zwängen, bei den Schauspieler-Auftritten von "Castle" und "The 100" waren die Schlangen überlang. Zweites Problem: Die Preise. 20 Euro Eintritt sind für eine Veranstaltung dieser Größenordnung absolut ok - nimmt man aber dann noch das Geld für Schauspieler-Fragestunden und Foto- und Autogrammsessions dazu, kann es teuer werden.

Was den Platz angeht, scheint es aber so, dass die Veranstalter zumindest dieses Problem schon im Voraus geahnt hatten. Kurz nach Ende der "Comic Con Germany" kam nämlich auch schon ein Presseschreiben, in dem sie einen Ausblick aufs nächste Jahr geben. "2017 wollen wir eine noch größere Convention mit mehr Schauspielern, Ausstellern, Cosplayern und Comic-Zeichnern bieten", schreibt darin der Geschäftsführer Dirk Bartholomä. Das heißt auch mehr Fläche, auf der sich die Besucher umsehen können. Stattfinden soll das Ganze am 1. und 2. Juli 2017. Wir freuen uns!